Willkommen im Land der Dysthymie und Depression!

Schlagwort: Depression

Neue Studien zur Depression

…bzw. zu den Depressionen, gibt ja verschiedene Ausprägungen und Arten.
Immer wieder gibt es neue Studien zur Depression oder zumindest Artikel mit reißerischem Titel, die Neues versprechen. Es ist schwierig, alles im Blick zu haben – was ich auch nicht habe. Vor allem wenn sensationslüsterne Medien sich gerne gegenseitig wiederholen, aber wirklich Interessantes (für uns Erkrankte), das sich nunmal nicht so toll „vermarkten“ lässt, schnell untergeht. Hier ein kleiner Überblick.

Neuer Therapieansatz: Magic Mushrooms

Natürlich, das ist eine der reißerichsten Neuigkeiten, daher schaffte sie es auch in die normalen Medien. In der FAZ erschien zum Beispiel ein Artikel.
Dieser ist zwar vom November 2022 (und kostet, obwohl mittlerweile ein alter Hut), aber davor und danach bin ich oft an den verschiedensten Stellen über die Verwendung von Psychodelica & co während der Therapie gestolpert. Auf wissenschaft.de kam diese News bereits im April 2022 und hier kann man auch dank Quellenangabe die Studie nachverfolgen. Auf nature.com ist die Studie des Teams rund um Richard Daws (Imperial College London) nachlesbar.

Interessant ist es für Menschen wie mich, die scheinbar auf die „normalen“ Antidepressiva nicht ansprechen: „Manche Patienten sprechen aber kaum auf diese selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) an. Ihre Depression gilt als behandlungsresistent.“ (2022, wissenschaft.de)

Nun ja, interessant. Aber noch (?) keine hohen Fallzahlen, noch nicht hier in Deutschland zu haben – und irgendwie gehöre ich zu den Leuten, die schon bei Beruhigungsmitteln mit Abneigung reagieren. Ich mag es überhaupt nicht, „heruntergefahren“ zu werden oder sonstwie die Kontrolle zu verlieren. Mit (Double-)Depression bin ich da noch schlimmer als ohnehin schon mittlerweile. Ob ich da Pilze, LSD (Artikel im Spiegel) oder was auch immer besser finden würde? Selbst bei einmaliger Einnahme unter Beobachtung? Null Ahnung!

Neue Studien zu Ernährung und Depression

Was kann nicht alles Depressionen auslösen… Auf den Seiten von manchen Wunderdoktoren bin ich ja schon über vieles gestolpert. Auch das „Zentrum für Gesundheit“ schreibt darüber, wobei der Text im Grunde alles aufzählt, was ohnehin zu einer gesunden Ernährung gehört – nur halt eben ein klein wenig garniert mit Werbung für alle möglichen Pillchen und sonstigen „Nahrungsergänzungsmitteln“. Auch im Focus ist die Ernährung bei Depressionen ein Thema, basierend auf der Studie von 2017 und dem Gespräch mit Dr. Uma Naidoo.

Bei der Studie zu Kaffee und Depression bin ich eher ratlos. Irgendwie spielen mir da viel zu viele Faktoren rein, weswegen dann das Koffein positiv wirken sollte. Also wehe wenn jemand heiratet, dann bringt der Kaffee nichts mehr???

Schade finde ich es, wenn immer wieder Ratten und Mäuse herhalten müssen, so wie bei dieser Studie, ob ein erhöhter Prolinwert in der Nahrung zu einer Depression führen kann. Prolin ist in Fleisch (ja, Fisch ist auch Fleisch) und Innereien, Gelatine, Ei, einigen Käsesorten enthalten. Nein, Prolin kann es nur begünstigen, der Darm spielt ebenso eine Rolle.

Wobei ich mich immer noch frage, wie die Forschenden bei den Fruchtfliegen herausgefunden haben, ob diese depressiv sind.

Haben Musiker ein erhöhtes Risiko?

Auch dieser Frage gingen Forscher*innen nach, wie hier auf der Seite der Tagesschau nachzulesen ist. Kurz: nicht unbedingt. Scheinbar bringt eine höhere Musikalität eine höhere Chance mit, an einer Depression zu erkranken – vollkommen egal, ob diese Musikalität „genutzt“ wird. Also auch Nicht-Musiker sind betroffen. Aber: nur ganz leicht, vergleicht man die Daten mit der Gesamtbevölkerung.

Ähnliche Fragen tauchen allgemein öfter im Zusammenhang mit künstlerischen Betätigungen auf. Bei manchen Kunstschaffenden der Vergangenheit ist es bekannt, da sie auch in Behandlung waren oder zumindest umfassende Tagebucheintragungen etc. vorhanden sind. Ansonsten sind die Urteile jedoch mit Vorsicht zu genießen: Es sind Ferndiagnosen. Wissen wir wirklich, was möglicherweise Selbstdarstellung, ein Kokettieren mit dem „Anderssein“ ist, oder tatsächlich eine psychische Erkrankung ist? Ich denke, gerade bei Künstlern und Künstlerinnen sollten wir vorsichtig sein, wenn es nicht genügend Belege gibt.
Schließlich ist auch alles aus der Werbung nicht so, wie es uns erzählt wird, oder?

Studien zur Depression: Luftverschmutzung schuld?

Zwei Studien in den USA und in Dänemark deuten auf einen Zusammenhang zwischen schlechter Luft und Depressionen und / oder einer bipolaren Störng hin.

Was wissen wir überhaupt über die Faktoren Lärm und Luftverschmutzung auf die psychische Gesundheit? Das fragten sich einige Forscher (bei Zweien steht die Uni Mainz dabei, huhu!). Und ich mich auch. Aber dafür benötigen wir mehr Studien – und wenn diese die bisherigen Hinweise bestätigen, dürften langsam den Leugnern des Klimawandels die Argumente ausgehen. Außer natürlich, psychische Erkrankungen sind Einbildungen – wäre nicht das erste Mal, dass ich das höre oder lese.

Neue Studien zur Depression und Entzündungen

Auch ein Ansatz, der die letzten Jahre aufkam. Und ein Ansatz, der mich besonders interessiert, da ich weiß, dass sich meine Depression und meine Colitis ulcerosa gerne gegenseitig anfeuern. Doch auch hier sind zunächst einmal weitere Studien notwendig, wie auf dem European Congress of Psychiatry in Paris festgestellt wurde. Es gibt eine Gruppe depressiv Erkrankter, die mehr auf Entzündungshemmer anspricht und bei denen die Depression eher atypisch ist, so die Kurzzusammenfassung. Diesen Menschen kann ein Lauftraining mehr bringen als Antidepressiva.

Hm, klingt zumindest schon mal gesünder, weil weniger negative Nebenwirkungen.

Depression und Menstruation

Urks, die… Habe ich gerade hinter mich gebracht, ein Glück! Kurz vor und während der Tage fühle ich mich mindestens 500 Jahre alt, der komplette Unterleib spinnt, Kopfweh, Kreuzweh, Süßgier und obendrein verbündet sich meine Depression auch gerne mit denen. Wobei ich manchmal nicht weiß, ob das miese Gefühl nicht einfach nur durch das körperliche Miesfühlen verstärkt wird.

Es gibt jedoch auch Frauen, denen es ansonst gut geht – bis sich die Menstruation ankündigt. Ein Forschungsteam mit und um Julia Sacher und Osama Sabri haben herausgefunden, dass bei Frauen mit PMDS kurz vor der Menstruation der Serotoninspiegel im Hirn anders ist als sonst. PMS = prämenstruelles Syndrom, PMDS = prämenstruelle Dysphorie. Das heißt, dass diese Frauen auch unter Depressionen und starker Reizbarkeit leiden, sie also richtig heftig mit dem Monatsmist zu kämpfen haben.

Na, will wieder irgendein Depp uns Menstruierenden die Tage erklären mit den Worten: „Ist doch gar nicht so schlimm. Das ist vollkommen natürlich…“?

Mehr neue Studien zur Depression

Vielleicht finden Forscher irgendwann heraus, dass viele Menschen die gleiche Diagnose erhielten, obwohl es sogar verschiedene Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen sind. Betrachte ich die Ursachen, die scheinbar sehr vielfältig sind, sowie etliche Auswirkungen, dann habe ich diesen Eindruck.

Das ist in etwa so, wie etliche Menschen eine Coronaerkrankung mit einer Erkältung zusammenschmissen, auch wenn es verschiedene Virenarten sind. Das Auskurieren war ja auch oft das Gleiche oder ähnlich eines grippalen Infektes – oft. Nicht immer.

Auf jeden Fall bin ich gespannt, was weitere Studien noch zeigen werden. Gerade diese kann vielleicht Menschen mit chronischer Depression viel Hilfreiches bringen, die an der medizinischen Hochschule Hannover durchgeführt wird.

Auf der Homepage der Deutschen Depressionsliga werden immer wieder auch Teilnehmer für Studien und Umfragen gesucht. Manches Mal von Universitäten, teils aber auch von Studierenden für ihre Bachelor- und Masterarbeiten.

Wer will und kann – bitte teilnehmen. Vielleicht schaffen wir es irgendwann, dass diese Krankheit besser heilbar wird.

Umgang mit Stigmatisierung

Depressive Menschen werden schnell stigmatisiert, weil sich viele gar nicht vorstellen können, was da überhaupt ein Problem oder gar eine Krankheit sein soll. Meist wird die Depression mit Charakterzügen gleichgesetzt. Es herrschen nach wie vor zahlreiche Vorurteile. Doch wie kann ein depressiver Mensch überhaupt mit diesen umgehen, ohne dass sie in eine weitere Abwärtspirale münden? Wie kann der Umgang mit Stigmatisierung aussehen?

Hinweis: Gerade experimentiere ich mit ChatGPT, da es mich interessiert, ob ich so noch weitere Impulse oder eine umfassendere Recherche bekomme. Trotzdem sind die Texte von mir, denn ich entscheide, was auf die Homepage kommt – und entscheide natürlich auch, inwiefern das, was mir ChatGPT ausspuckt, glaubhaft, nachvollziehbar, relevant und zur Weiterbearbeitung durch mich überhaupt brauchbar ist. Aber, da es sich für mich richtig anfühlt, auch wenn es eine KI und kein Mensch ist, nenne ich ChatGPT dieses Mal als eine Art Co-Autor bzw. Sparringpartner.

Vorurteile, die zur Stigmatisierung führen

Ich fragte Chat GPT, welche Vorurteile die KI kennt. das war gleich eine ganze Menge. Vom üblichen „nur eine Phase“ und zusammenreißen kamen dort auch einige sehr harte Vor-Verurteilungen vor:
„Depressive Menschen sind einfach faul oder unmotiviert.“
„Depressionen sind nur eine Ausrede, um nicht arbeiten zu müssen.“
„Depressive Menschen sind unzurechnungsfähig oder nicht in der Lage, rationale Entscheidungen zu treffen.“
„Depressionen sind eine Schwäche und können durch „härtere“ oder „diszipliniertere“ Menschen überwunden werden.“

Wow, das zieht auch mir den Boden unter den Füßen weg und bringt mich bereits beim Lesen dazu, mich rechtfertigen zu wollen: „Ich habe aber doch sogar neben einer 39-Stunden-Woche eine Bachelorarbeit geschrieben…“ Das trifft mich heftig, weil es an meinem Leistungsanspruch gegenüber mir selbst rüttelt. „Für meine Bachelorarbeit und in meinem Job musste ich doch auch rationale Entscheidungen treffen.“ Und so weiter.

Doch genau das ist es, was wir depressive Menschen befürchten, oder? Dass wir mit unserer Krankheit gleichgesetzt werden und all die Bemühungen, wenigstens halbwegs zu funktionieren, bloß keine Fehler zu machen und und und, plötzlich vollkommen negiert werden, als ob wir nie, niemals irgendetwas gemacht haben. Selbst wenn wir selbst es uns allzu gerne einreden: „Du kriegst aber auch nie was auf die Reihe.“ Ich kämpfe immer wieder gegen diese Selbstverurteilung. Wenn sie dann noch von außen kommt, fühle ich mich endgültig als Komplettversager.

Diese Vorurteile können auch heftige Auswirkungen im beruflichen Umfeld haben.

Berufliche Auswirkungen der Stigmatisierung

Als ich ChatGPT nach den Auswirkungen einiger Vorurteile auf den Job fragte, hatte ich bereits einige im Hinterkopf:

  • Wer als „faul“, „nicht zuverlässig“ und „undiszipliniert“ gilt, bekommt gewöhnlich weder ein interessanteres Arbeitsfeld oder Projekt, wird bei Wichtigem gerne ausgeschlossen, ist in vielen Teams unwillkommen und muss aufpassen, nicht auf dem Abstellgleis zu landen.
  • Die Person wird auch nicht befördert.
  • Gehaltserhöhung? Fehlanzeige!
  • Es gibt keine Weiterbildungsmöglichkeiten oder diese werden verwehrt.
  • Selbst kleine Fehler und wenn der / die Betroffene „nein“ sagt, werden als Teil der Krakheit bzw. als Faulheit gewertet.
  • Beim Flurfunk verbreiten sch selbst die kleinsten Fehler oder eine vermeintliche miese Laune schneller.
  • Allgemein kann es bei wenig einfühlsamen Kolleginnen und Kollegen zur Isolation und zu Beleidigungen kommen, meist verpackt als kleine Spitzen, die gar nicht so leicht zu fassen sind.
  • Es kann zu Mobbing und Bossing kommen.

ChatGPT brachte noch weitere Nachteile:

  • „[…] sie könnten sogar diskriminiert oder gekündigt werden.“
  • „Wenn Depressionen als Zeichen von Schwäche angesehen werden und die Erwartung besteht, dass depressive Menschen sich „zusammenreißen“ sollten, können sie zögern, um Hilfe zu bitten oder über ihre psychische Gesundheit zu sprechen. Dadurch fehlt ihnen möglicherweise der Zugang zu angemessener Unterstützung, sei es in Form von flexiblen Arbeitszeiten, Therapiemöglichkeiten oder anderen Ressourcen.“

Gerade der letzte Punkt ist wichtig. Ich rechne mit Nachteilen, also traue ich mich nicht, Hilfe zu holen. So kommt es aber zu weiteren Nachteilen bzw. es kann dazu führen, dass ich womöglich gar nicht mehr arbeiten kann.

Erfahrung mit Stigmatisierung am Arbeitsplatz

Mir selbst fallen einige Punkte ein, wie man mit der möglichen Stigmatisierung am Arbeitsplatz umgehen kann. Ich versuchte es mit Offenheit.
Doch eines ist sicher: Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob überhaupt die Dpression thematisiert werden soll. Ich versuchte zwar, so offen wie möglich am Arbeitsplatz darüber zu informieren. Trotzdem war es nicht leicht und natürlich rief ich damit einige Reaktionen hervor, die mich erst recht heftig trafen. Immerhin arbeitete ich bereits über ein Jahrzehnt dort, ich erwartete also, dass mich meine Kolleginnen und Kollegen unabhängig meiner Depression sahen. Das ist vermutlich aber gar nicht so einfach.

Ich traf auf manche dummen Sprüche (meist durch die verbreiteten Vorurteile), bei einigen auf viel Verständnis und Unterstützung und bei anderen auf Hilflosigkeit. Überwiegend also auf die letzten beiden Reaktionen, aber die dummen Sprüche gab es natürlich ebenfalls. Hier musste ich aufpassen, dass ich die nicht in meinem Kopf überbewertete und die anderen, viel hilfreicheren Reationen, die ja den größeren Teil ausmachten, bei meiner Bewertung verkleinerte.
Ja, das ist eine der zahlreichen Fallen des negativen Denkens der Depression. 😉

Umgang mit Stigmatisierung am Arbeitsplatz

Mir half es

  • zunächst meine engsten Kollegen (ja, waren alles Männlein) zu informieren und mir so Unterstützung zu holen.
  • mich selbst über meine Erkrankung informieren und so einige Fragen beantworten zu können.
  • mir selbst zu verdeutlichen, dass einige sehr erfolgreiche Menschen ebenfalls (zumindest zeitweise) depressiv waren.
  • professionelle Hilfe durch meine Therapie zu erhalten.
  • meinen Vorgesetzten von meiner Erkrankung zu erzählen.

Hier noch weitere Vorschläge von ChatGPT:

  • „Es ist wichtig, Ihre eigenen Grenzen zu erkennen und zu setzen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre psychische Gesundheit durch stigmatisierende Kommentare oder Handlungen beeinträchtigt wird, sollten Sie dies klar kommunizieren. Geben Sie an, welche Art von Unterstützung Sie benötigen und welche Maßnahmen helfen könnten, Ihre Arbeitsumgebung positiver zu gestalten.“
  • „Nehmen Sie sich Zeit für Selbstfürsorge und achten Sie auf Ihre psychische Gesundheit. Das kann bedeuten, regelmäßige Pausen einzulegen, Achtsamkeitsübungen zu praktizieren, ausreichend Schlaf zu bekommen und eine gesunde Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten. Indem Sie sich selbst gut umsorgen, können Sie besser mit Stigmatisierung umgehen.“
  • „Informieren Sie sich über die gesetzlichen Bestimmungen und Rechte, die Sie als Mitarbeiter mit psychischer Erkrankung am Arbeitsplatz haben. Es gibt möglicherweise Schutzmaßnahmen und Unterstützungssysteme, die Ihnen zur Verfügung stehen.“

Ja, das kann helfen. Anfangs hatte ich jedoch Schwierigkeiten, meine Grenzen überhaupt zu sehen oder überhaupt zu akzeptieren, dass ich krank war. Heute noch fällt es mir schwer. Insofern fällt es mir auch schwer, mit der gesetzlichen Keule zu winken. Das muss jede(r) für sich entscheiden. Mir war ein offenes Miteinander am wichtigsten und es funktionierte recht gut.

ChatGPT nannte außerdem, dem Arbeitgeber vorzuschlagen, „Sensibilisierungsprogramme oder Schulungen zu Depressionen und psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz anzubieten“. Allgemein halte ich das für eine gute Idee – vor allem in Bereichen, in denen viel mit anderen Menschen gearbeitet wird, die ebenfalls an psychischen Erkrankungen leiden (können).

Vorurteile im privaten Bereich

Hier kann es richtig weh tun, trifft man auf Unverständnis. Gerade wenn aus dem ganz engen Umfeld ein Kommentar kommt wie „hach, trink eine Tasse Tee und lass mal die Seele baumeln“. Ich fühlte mich absolut gar nicht ernst genommen. Im Gegenteil! Ich fühlte mich, als ob ich wegen nichts jammern würde, mich anstellen würde… Die Menschen im Arbeitsumfeld können nahe sein, doch Leute, die emotional richtig nahe stehen, also Familie und Freunde, die können durch unbedachte Äußerungen richtig verletzen.

Die Vorurteile sind jedoch auch hier aktiv und gar nicht so einfach abzustellen. Wie oft denken andere, dass es sich nur um eine Phase handelt oder gute Gedanken, mal raus gehen, etwas Sport treiben usw. hilft? Oder „triff dich mal mit anderen Leuten und höre auf, um dich selbst zu kreisen“? „Du musst rausgehen unter die Leute.“ „Du hast doch nix. Guck doch mal, wie gut es dir geht!“
„Depressive Menschen sind egoistisch und selbstbezogen.“ nannte ChatGPT als weiteres Vorurteil, das auch privat zu einer Stigmatisierung führen kann.

Interessant ist das gerade dann, wenn man sich dann mal umschaut, welche Menschen am meisten mit einer Depression in Behandlung sind. Also in meinen Gesprächsgruppen, im Krankenhaus oder in der Reha traf ich genau auf diese Leute, die auch dort die absolute Mehrzahl waren: Menschen mit sozialen Berufen, dem Bildungsbereich und/oder dem Pflegebereich. Das passt nicht zu dem Vorurteil „egoistisch und selbtbezogen“. Außerdem waren auffallend viele dort, die sehr leistungsbezogen, perfektionistisch und einfühlsam waren. Also diejenigen, die ich als „Leistungsträger unserer Gesellschaft“ (also nicht die selbstverliebten BWLler) bezeichnen würde. Ohne sie würden wir gar nicht als soziale Gemeinschaft funktionieren.

Doch wie sieht der Umgang mit Stigmatisierung im privaten Bereich am besten aus? Was kann ich tun?

Umgang mit Stigmatisierung im Privaten

Auch hier finde ich, dass Offenheit am meisten hilft. Selbstverständlich habe ich keine Lust, jeder flüchtigen Bekanntschaft davon zu erzählen, aber gerade bei meinen engsten Vertrauten ist es mir wichtig, dass sie Bescheid wissen.
Dies liegt auch daran, weil ich zum Rückzug tendiere. Ich will ganz einfach nicht, dass Menschen, die mir wichtig sind, am Ende noch meinen Rückzug als ihren Fehler ansehen oder es zu anderen Fehlinterpretationen kommt.

Nein, ich ziehe mich zurück, weil es mir nicht gut geht. Du bist vollkommen in Ordnung! Du hast nichts falsch gemacht.
Und falls doch, wenn du mich irgendwie verletzt hast, dann muss ich es ansprechen, denn du kannst es nicht einfach so wissen. Schließlich bist du kein Hellseher.

Ja, das ist oft sehr schwer. Das heißt für mich, dass ich meinem Gegenüber auch erklären muss, welcher Kommentar mich verletzt und weshalb. Huuuuh, und da über ich noch!
Vor allem, weil ich immer die Befürchtung habe, dass ich irgendwelchen Erwartungen nicht entspreche, weil ich befürchte, dass ich zu egoistsch bin oder auch, weil ich es teilweise gar nicht wirklich erklären kann, was da in mir vorgeht. Außerdem will ich nach wie vor viel lieber als starke Person gelten – und da passt das eines „schwächlichen Jammerlappens“, wie ich mich selbst gerne bezeichne, gar nicht.

Ein Teil ist also durchaus Selbststigmatisierung, die ich auf andere Menschen übertrage. Ich fühle mich nicht gut, fühle mich nicht gut genug, minderwertig, mangelhaft – und ich will geichzeitig nicht, dass irgendwer genau das von mir denkt. Das will ich verstecken. Doch wenn ich zugebe, dass ich mit einem Kommentar getroffen wurde, zeige ich meine Schwäche und habe gleichzeitig im Kopf: „Ein getroffener Hund bellt.“ Also ist vielleicht doch etwas an dem Urteil dran?

Gesellschaftliche Stigmatisierung

Vieles ist nunmal auch gesellschaftlich bei uns verankert. Es hat seine Gründe, weshalb seltener Männer in Behandlung sind, aber die Suizidrate bei Männern höher ist. Wie oft müssen Männer und Jungs „stark“ sein, sonst sind sie Schwächlinge, am Ende sogar „Pussys“?
(Oh ja, und diese Rollenzuschreibung und damit verbundene Diskriminierung geht voll in beide Richtungen. Ein „schwacher“ Mann wird als weiblich verunglimpft, was auch zeigt, dass Frauen „nur schwach“ etc. sind. Aber das ist gerade eine andere Baustelle, die ich ebenso übel finde.)

Worüber ich oft stolperte: Ich entspreche nicht der Vorstellung einer depressiven Person. Die können weder lächeln noch lachen. oder auf andere zugehen. Sie sind nicht kommunikativ. Meine Maske, die ich seit Jahrzehnten trage, funktioniert(e) also hervorragend.

ChatGPT meint hierzu: „Die Gesellschaft kann bestimmte Erwartungen und Normen haben, wie jemand sein „sollte“ oder wie sich eine Person mit Depressionen „verhalten sollte“. Dies kann zu Stigmatisierung führen, wenn depressive Menschen diese Erwartungen nicht erfüllen oder nicht den gängigen Stereotypen entsprechen.

Wie wahr. Du heulst nicht die ganze Zeit, du kannst also keine Depression haben. Ach, nebenberuflich ein Studium durchgezogen? Dann kannst du nicht depressiv sein. Depressive kriegen nichts auf die Reihe und liegen den ganzen Tag im Bett. Ganz einfach? Oder?

Das führt dann dazu, dass Hilfe ausbleibt oder der/die Kranke gar nicht ernst genommen wird.

Stigmatisierung untypischer Depressiver

Neben der „fehlenden Authentizität“, der mangelnden Unterstützung, dass selbst viele Ärztinnen und Ärzte die untypisch depressiv Erkrankten überhaupt nicht erkennen oder erst nehmen, gibt es noch zahlreiche weitere Schwierigkeiten. Bei mir war es zum Beispiel so, dass meine Hausärztin mir zunächst gar nicht glauben wollte, dass ich Suizidgedanken habe. Kann ja nicht sein, dass da was ist, wenn die gegenüber sitzende Frau da freundlich ist und lächeln kann. Die simuliert nur, da ist nichts. Zumindest nichts Akutes.

Auch mit meiner schweren Depression habe ich (scheinbar) noch meinen Alltag bewältigt. Weder magerte ich ab, noch mied ich tagelang die Dusche oder hatte Schlafstörungen. Dass ich im Gegenteil zunahm, teils bloß nicht ungeduscht etc. auch nur den Müll rausbringen wollte, ich könnte ja jemand mit meinem Geruch belästigen, und am allerliebsten nur noch schlief, das passte halt nicht.

Ergebnis? Meine Erkrankung war sehr lange unsichtbar. Auch vor mir selbst, denn ich kannte ja die ganzen Bilder, wie sich ein depressiv erkrankter Mensch verhält. War ich nicht, also musste ich es mir ja einbilden. Zu wehleidig halt, da muss ich noch an mir arbeiten.

Die Stigmatisierung geht also wieder gleich in mehrere Richtungen:

  • selbst nicht erkennen und wahrhaben
  • viel später erst Hilfe suchen
  • von außen sogar für Expertinnen und Experten nicht einfach zu erkennen, erst Recht nicht für Hausärzte und -ärztinnen
  • verzögerte Hilfe von außen, wenn Hilfe überhaupt kommt
  • allgemein auch im Umfeld nicht ernst genommen werden
  • wirkt unglaubwürdig und somit als Simulant oder Wichtigtuer, der (die) nur Aufmerksamkeit will

Und bei mir noch eine gewaltige Selbststigmatisierung: Ich war der festen Überzeugung, dass es anderen viel schlechter geht. Also sollte ich mich zusammenreißen und nicht am Ende gar anderen einen der raren Therapieplätze wegnehmen.

Umgang mit Selbststigmatisierung

Es ist also in erster Linie sogar das allerwichtigste, dass depressiv Erkrankte aufhören, sich selbst zu stigmatisieren. Durch die Selbststigmatisierung fällt es viel schwerer, überhaupt offen zu sein, sich im Umfeld Unterstützung zu holen oder gar professionelle Hilfe zu fordern. Ja, Hilfe ist teilweise auch ein fordern, was gar nicht so einfach ist.

Einige Vorschläge zum Umgang mit der Stigmatisierung gegenüber sich selbst:

  • lesen, hören, informieren – über die Depression lernen, wie sie aussehen kann, oder auch bei Unsicherheit den Selbsttest machen und den als Grundlage mit zum Arzttermin nehmen
  • versuchen zu akzeptieren, dass eine Depression wirklich eine Erkrankung ist und nicht einfach nur eine Sache des Wollens – und leider nicht so schnell verschwindet
  • Hilfe suchen und annehmen, denn alleine ist es schwer, aus dem Loch zu kommen. Auch Gesprächsgruppen sind eine große Hilfe. Es ist so befreiend, dass dort anderen nicht alles erklärt werden muss, weil es ihnen genauso geht – und dass man nicht alleine ist!
  • netter zu sich selbst sein. Würde ich so mies zu anderen Menschen sein, wie ich es oft zu mir selbst bin, dann könnte mich keiner leiden. Das ist ein Lernprozess, der sehr viel Geduld und Selbstmitgefühl verlagt.

Hierbei ist Hilfe von außen wichtig, weil es kaum alleine zu schaffen ist:

  • negative Glaubenssätze und Denkmuster langsam nach und nach ersetzen (und nö, von „Ich hasse mich.“ zu „Ich liebe mich.“ ist kein Katzensprung, der durch einfaches Umformulieren und permanente Wiederholung geschafft wird)
  • selbstabwertende Gedanken durch unterstützende und aufbauende Aussagen ersetzen – Außenstehende ertappen einen schneller bei „meiner Wenigkeit“
  • Es muss nicht immer alles perfekt sein. Kleine Schritte sind in Wirklichkeit bereits große Fortschritte, gerade hier. Da man selbst sie jedoch iel zu oft übersieht oder ganz winzig redet, ist auch hier Hilfe von außen wichtig. Aufschreiben hilft auch!

Umgang mit Stigmatisierung – Fazit

Es ist wichtig, zuerst sich selbst zu stärken, indem die Selbststigmatisierung erst einmal aufhört oder zumindest nicht mehr so stark ist.

Informationen und der Austausch mit anderen Betroffenen stärkt ebenso, es gibt auch zahlreiche Erlebnisgeschichten, Podcasts etc.

Mit viel Offenheit im privaten Umfeld können sich Erkrankte eine weitere wichtige Unterstützung holen, die dann hoffentlich stark genug für die Offenheit auch im beruflichen Umfeld macht.

Gesellschaftlich kann Betroffenen ebenfalls durch Aufklärung, Kampagnen, Medienbeiträge usw. geholfen werden.
Ich finde es positiv, dass zahlreiche Prominente über ihre psychischen Erkrankungen sprechen, wodurch deutlich wird, dass es jede(n) treffen kann.
Hier ist eine gewisse Verantwortung bei Medienschaffenden:
Bitte keine Sensationen, keine Verunglimpfung, keine Stereotype! Es geht hier um Menschen und nicht einfach nur um Klicks oder Auflagenzahlen.

Ebenso sind Depressionen keine Modeerscheinung. Es gab bereits früher depressive Menschen. Wir kennen nicht all die Namen, aber zumindest wissen wir von einigen Künstlern, Politikern und anderen damals Prominenten, die Depressionen hatten und sogar Suizid begingen.

Es muss aufhören, dass Depressionen klein geredet werden. Hier sollte jeder einfühlsame Mensch, auch psychisch Gesunde, es akzeptieren, dass dies eine Erkrankung ist. Niemand würde körperliche Krankheiten klein reden, selbst wenn diese weniger tödlich sind!
2020 erfasste das Statistische Bundesamt 9787 Suizide, wobei geschätzt wird, dass die meisten durch psychische Erkrankungen verursacht wurden. Das sind nicht so viele wie die Krebstoten oder diejenigen, die durch Erkrankungen des Herz-Kreislaufssystems starben (Herzinfarkte, Schlaganfälle etc.), aber mehr als die 2724 Verkehrstote, 951 Todesfälle durch Viruserkrankungen (nicht Corona, ich wollte mehr das „Normale“ als Vergleich) sowie, laut DGUV, 347 tödlichen Arbeitsunfälle.

Je mehr psychische Erkrankungen ins Bewusstsein unserer Gesellschaft rücken und Vorurteile verschwinden, umso eher suchen sich Betroffene auch Hilfe und es kommt zu weniger Suiziden. Und umso mehr Stellen, wo Betroffene ohne große Hürden Hilfe finden können, werden hoffentlich geschaffen.

Ausdruckszentrierte Ergo 2

Weitere zwei Sitzungen dieser kreativen Ergomethode sind nun vorbei. Ich mag die ausdruckszentrierte Ergo nach wie vor.

Hier schrieb ich über meine ersten beiden Sitzungen.

Sitzung Nummer 3

Am 28.04.2023 fand diese ausdruckszentrierte Ergo statt.
Unser Thema: Wir sollten uns vorstellen, wir wären ein Boot. Wie sieht das Boot aus? Ist es groß oder klein? Wo ist es? Auf einem See, Fluss, auf dem Meer? Ist da Ufer zu sehen oder Menschen oder sonstiges?

Tjaaaaaaaaa…
Ich wieder hatte ein richtiges Tief über mehrere Tage. Dementsprechend unterschied sich mein Bild von denen der anderen Teilnehmenden, die eher hell und positiver waren.

Ausdruckszentrierte Ergo: Ich als kleines Ruderboot auf dem weiten Meer.

Ich „Boot“ bin ein kleines Ruderbootchen aus Holz, das bereits angeschlagen ist. In der Wand ist ein Loch, vielleicht ist sogar unten ein Leck. Ich befinde mich mitten auf einem unruhigen Ozean, kein Land in Sicht. Auch keine anderen Schiffe, keine Hilfe, nichts. Ich weiß nicht einmal mehr, wo oben und unten sind, wo das Meer endet und der Himmel beginnt. Zu allem Überfluss habe ich nicht einmal mehr ein Ruder, einen Motor sowieso nicht. Was ganz fies ist: Ich habe das Gefühl, dass obendrein noch Wasser in mein Boot gekippt wird, damit ich schneller untergehe.

Dieses Mal hatten wir eine andere Ergotherapeutin, deren Leitung ich nicht ganz so gut fand. Sie hört sich selbst gerne reden.
Aber die Mitpatienten „hellten“ die düstere Szene auf. Einer machte mich darauf aufmerksam, dass gerade diese kleinen Ruderbootchen sich vielleicht drehen, aber gewöhnlich nicht sinken. Sie sind robuster als angenommen und tauchen immer wieder auf. Zwei meiner Mitpatientinnen würden mich sogar abschleppen und dann schippern wir gemeinsam zu dem hübschen, ruhigen See, auf dem die eine ihr (ebenfalls) Ruderbootchen platziert hatte.

Ausdruckszentrierte Ergo: Nr. 4

05.05.2023: wieder das Thema „Mein Weg“. Ich hatte keine Lust, das gleiche Bild zu malen wie beim ersten Reha“versuch“, als ich aufgrund der Corona-Infektion heimgeschickt wurde. Damals blickte ich zurück, dieses Mal versuchte ich den Blick in die Zukunft.

Ausdruckszentrierte Ergo: Mein Weg (Zukunft)

Mein Weg soll orange sein – leuchtend, fröhlich, hell, möglichst voller Energie. Mit voller Absicht habe ich keine Arbeit hingemalt, denn die nahm in der Vergangenheit zuviel Platz ein.
Stattdessen will ich schreiben, Fantasy und SciFi und was auch immer mir in den Sinn kommt. Ich will reisen, will Städte oder Landstriche / Länder sehen, Kultur genießen… Und ich will endlich lernen, ordentlich das Schlagzeug zu verhauen.

Dass ich wirklich keine Lust habe, mir jetzt den Kopf über die Arbeit zu zerbrechen, das wurde mir beim Malen richtig bewusst.
Ich bezweifele aber, ob dies von denen, die mich hier absolut arbeits- und erwerbsfähig sehe, so begeistert aufgenommen wird. Kann mir eigentlich egal sein, oder?

Antidepressiva – ja oder nein?

Immer wieder taucht diese Diskussion auf: Soll man bei Depressionen Antidepressiva nehmen? Bringt das was? Schaden Antidepressiva eher? Was ist mit den Nebenwirkungen oder einer möglichen Abhängigkeit? Verändern sie die Persönlichkeit? Antidepressiva – ja oder nein?

Wie soll ich mich entscheiden?

Viele Fragen bei Antidepressiva

Auf der Apotheken-Umschau werden diese Fragen kurz beantwortet:
Bei leichten Depressionen wurde keine Verbesserung festgestellt. Für mich ist das ein guter Grund, bei einer leichten Depression darauf zu verzichten, und erst ab mittelschweren mir überhaupt diese Frage zu stellen.

Kritisch sehe ich den Punkt, dass die Medikamente erst einmal sehr lange genommen werden müssen, bis sie wirken – wenn sie wirken. Meist dauert es drei bis vier Wochen, bis auch der / die behandelnde Psychiater*in bereit ist, ein anderes bei Nichtwirkung auszuprobieren. Obwohl doch bessere Erfolge schon nach einem Wechsel nach zwei Wochen festgestellt wurden (siehe hier).
Die Nebenwirkungen dagegen kommen rasant. Ich „testete“ zwei der sogeannten „Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer“ (SSRI), die unter Anderem für mehr Antrieb sorgen sollten. Jeder Mensch reagiert anders auf diese Medikamente, daher gibt es kein „das Heilmittel für alle“.

Kritisch: Eine Nebenwirkung, der gesteigerte Antrieb, kann gerade in der Anfangszeit sogar für eine erhöhte Suizidrate sorgen!
Daher finde ich es verantwortungslos, nachdem ich nun mehr weiß, wenn Menschen ohne weitere Aufklärung einfach so mal einen SSRI verschrieben bekommen und dann nach Hause geschickt werden. Mehr Nachsorge, mehr Information, bitte! Am besten ist es vermutlich, wenn der/ die Betroffene in einer (Tages-)Klinik ist oder wenigstens einen professionellen Notfallkontakt hat, der auch mitten in der Nacht oder an den Wochenenden da ist.

Antidepressiva machen nicht abhängig?

Antidepressiva machen nicht abhängig, sollten jedoch „ausgeschlichen“ werden. Heißt: nach und nach die Dosis verringern. Warum? Weil sonst Wirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Rückfälle etc. auftreten können.

Ich bin Laie. Ich kann den Unterschied zwischen dem und einer Abhängigkeit nicht erklären, zumal ich auch Beiträge von Betroffenen las, die für mich nach Entzugserscheinungen klangen, und die oft mit „darum nehme ich XXX wieder“ endeten.
Mir fällt nur der Unterschied ein, dass bei einer Sucht gewöhnlich die Dosis immer weiter gesteigert werden muss, damit man etwas davon merkt. Das ist bei einem Antidepressivum nicht der Fall. (Wenn man überhaupt etwas davon merkt.)

Verändern Antidepressiva die Persönlichkeit?

Das ist mir weder bei mir noch bei anderen aufgefallen. Antidepressiva berauschen nicht und lösen kein „muss ich unbedingt haben“ aus.

Vielleicht kann es jedoch durch die Nebenwirkungen zu Veränderungen des Verhaltens kommen. Plötzliche (für die Außenwelt) Suizidhandlungen oder Selbstverletzungen durch den Antrieb wirken befremdlich, ein Libidoverlust bei einem Partner / einer Partnerin kann viel ausmachen…
Und wie schnell sind wir Menschen dann dabei, von einer Sache auf alles zu schließen?

Meine Erfahrungen

Wie bereits erwähnt wirken die Antidepressiva bei jedem unterschiedlich, daher ist meine Erfahrung nur MEINE Erfahrung!

Das erste Antidepressivum, ein SSRI namens „Citalopram“, verschrieb mir meine Hausärztin. Wirkung bei mir, bereits nach der ersten Einnahme: gnadenlose Müdigkeit. Ich hätte schwören können, dass ich ein Schlafmittel genommen habe, denn nach einer halben Stunde ging nichts mehr. Diese Wirkung blieb, daher nahm ich nach einigen Tagen dieses Medikament nur noch vorm Schlafengehen.
Laut meiner Hausärztin war das aber Blödsinn, denn Citalopram sollte den Antrieb steigern. Die Müdigkeit, das wäre von der Depression. Und die andere Nebenwirkungen, zum Beispiel der trockene Mund oder das Problem, dass ich nicht mehr kommen konnte, die interessierten eh nicht. Depressive brauchen wohl keine kleine Freuden…? Oder nur depressive Frauen keine?
Irgendwann schlich ich einfach Citalopram aus, denn mir half es kein Bisschen, aber die Nebenwirkungen störten mich gewaltig.

In Alzey bekam ich dann Sertralin, ebenfalls ein SSRI. Hier bemerkte und bemerke ich (aktuell nehme ich noch Sertralin) nur eine Nebenwirkung: verminderte Libido und wenn ich dann mal Lust habe, brauche ich viel länger, um zu kommen. Meist will ich aber eh nicht. Der Mund ist zwar ebenfalls trockener, aber nicht so gravierend wie bei Citalopram.
Positive Wirkungen? Die bezweifele ich.

Mein Fazit – für mich

Mir halfen und helfen die Therapien und Gruppengespräche eindeutig, mir half es, aus dem Alltag auszusteigen (Klinik) oder zu Hause zu sein… Ruhe zu haben.
Momentan nehme ich immer noch 150mg Sertralin pro Tag, weil meine Psychiaterin keinen Rückfall riskieren will, der durch das Ausschleichen kommen könnte. Und das, obwohl ich keine Verbesserung durch das Medikament feststellen konnte.

Ich weiß nicht, ob ich noch ein drittes Medikament ausprobieren würde.

Alles psychisch bedingt…?

Heute hörte ich mal wieder, dass etwas „psychisch bedingt“ wäre, das ich als „nicht von der Psyche verursacht“ einstufte. Ich schätzte es höchstens als „kann die Psyche beeinflussen oder von ihr verstärkt werden“ ein.
Aber was stimmt denn nun? Besitzen zum Beispiel Allergien oder Krankheiten wie Erkältungen oder gar Krebs psychische Ursachen?

„Allergien sind psychisch bedingt“

Zumindest meinte mein Gesprächsnachbar beim Mittagstisch das. Das fand ich widerum sehr seltsam, denn dann dürfte es doch einige Allergien gar nicht geben. Genauso ist es dann unverständlich, wie jemand auf etwas allergisch reagieren kann, wenn er/sie sich in diesem Moment sehr gut fühlt.

Ein Beispiel: Als Kind spielte ich wahnsinnig gerne mit Schnecken. Ich fand Schnecken klasse, die mich aber bestimmt nicht. Zumindest wenn ich mir vorstelle, dass mich ein Mädchen einfach so mal am Haus hochhebt und ganz woanders hin verfrachtet, stelle ich mir das als Horror vor. So weit dachte ich als Kind jedoch nicht. Und auf die Frage meiner Mutter, ob ich wieder mit Schnecken gespielt habe, antwortete ich meist „nein“. Leider verriet mich immer der Ausschlag an den Händen, den der Schleim der Schnecken verursachte. Dumm gelaufen. War aber kein Grund, nicht auch beim nächsten Schneckenrennen mitzumachen…

Mir ging es gut – weshalb sollte ich also, folge ich der Theorie der psychisch bedingten Allergien, darauf eine Hautreaktion zeigen?

Auf der Homepage my allergy erklärt Frau Dr. med. Winiarski dazu Folgendes:
„Allergien sind keine psychischen Erkrankungen. Sie entstehen vor allem durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems.“
Wobei darauf hingewiesen wird, dass es auch Betroffene gibt, die bei der Vorstellung bereits mit Symptomen ihrer Allergie reagieren. Die Psyche bzw. Stress können natürlich einen Allergieschub beschleunigen oder verstärken.

Auch im Artikel des Stern wird auf den Zusammenhang zwischen Stress und Allergien hingewiesen, jedoch hervorgehoben, dass es weder eine Allergie-Persönlichkeit noch grundsätzlich einen seelischen Hintergrund gibt. Die Psyche kann den Verlauf verschlimmern oder abmildern.

Allergien sind also nicht psychisch bedingt.

Hat Krebs psychische Ursachen?

Das Deutsche Krebsforschungszentrum stellte über 2000 Menschen Fragen zu ihren Überzeugungen zum Thema Krebs.
Fast dreiviertel der Befragten lehnten die Vorstellung ab, dass es eine „Krebspersönlichkeit“ gibt, so wie es früher vermutet wurde. Immerhin. Leider zeigten sich die Leute weniger aufgeklärt, was die Ursache betrifft: 61% waren überzeugt, dass Krebs durch seelische Probleme und Stress verursacht würde. Dafür gibt es jedoch keine wissenschaftliche Belege, also falsch.

Und mit erschlagender Mehrheit waren die Befragten überzeugt, dass eine kämpferische Grundhaltung die Überlebenschancen verbessern würde.
Stimmt aber auch nicht. Jeder muss für sich herausfinden, was beim Kampf gegen den Krebs unterstützt. Funktioniert „good vibes only“ nicht und geht sogar nach hinten los (so wie bei Depressionen), darf ruhig geheult werden.

Dieser Zwang zur Heiterkeit ist ohnehin meiner Meinung nach eher schädlich. Reicht denn nicht bereits die Krankheit? Müssen dazu noch Schuldgefühle kommen, weil keine Sonnenstrahlen aus dem A*** schießen?

Krebs ist nicht psychisch bedingt. Der Patient ist also nicht selbst schuld!

Erkältungen, Herpes, Gürtelrose… psychisch bedingt?

Diese drei Erkrankungen tauchen, zumindest in meinem Umfeld, am häufigsten als „psychisch bedingte“ Krankheiten auf.
Trifft das hier zu oder ebenfalls nicht?

Dr. Tamara Wald geht auf der Homepage Fernarzt einigen Mythen nach. Herpes (Herpes simplex) und Gürtelrose (Herpes zoster) lauern im Körper nach einer Infektion. Während Herpes immer wieder auftreten kann, kommt eine Gürtelrose nur zu Besuch, wenn bereits vorher eine Windpockenerkrankung vorlag und dann in seltenen Fällen später nochmals. Gut nachzulesen auf guertelrose-infektion.de.

Anhaltender Stress bzw. anhaltende psychische Probleme können das Immunsystem schwächen. Das begünstigt einen Ausbruch der bereits im Körper lauernden Viren.
Ein geschwächtes Immunsystem ist gleichzeitig eine Einladung für alle Virenerkrankungen, die es gerade im Umfeld gibt. Daher kann es schon passieren, dass auch eine Erkältung sich nicht lange bitten lässt.

Eines sicher: Die Psyche ist nicht der Verursacher der Erkrankungen, ein geschwächtes Immunsystem aber schon. Letzteres hat aber nicht immer psychische Ursachen – manche Medikamente oder eine gerade überstandene Erkrankung können ebenfalls die Ursache sein.

Fazit

Hobbypsychologie, untermauert durch „Erfahrungen“, Glauben und Überzeugungen, ersetzt keine wissenschaftlichen Belege und eine(n) ordentliche(n) Arzt oder Ärztin.

(Zum Glück, sonst wäre die Sterblichkeit bei depressiv Erkrankten eher bei 100%…)

Du hast nichts Richtiges

Im Jahr 2023 könnte so jemand wie ich tatsächlich auf die blöde Idee kommen, dass es sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass eine Depression eine Krankheit ist. Immer wieder werde jedoch ich eines Besseren belehrt: „Aber du hast doch nichts Richtiges!“

Wieso „wissen“ einige Leute mehr als meine Psychiaterin oder das Klinikpersonal im Landeskrankenhaus Alzey oder der Rehaklinik? Vermutlich gehen einige davon aus, dass ich nicht genug weine und ein Lächeln grundsätzlich bedeutet: „Mir geht’s gut.“
Dabei weine ich ungern in der Öffentlichkeit, so wie die meisten Menschen. Und ein Lächeln? Zum Teil ist das ein antrainiertes Verhalten. Oder hat jemals einer Eltern gehört, die ihre Kinder aufforderten, patzig, trotzig, schlecht gelaunt zu sein? Ich lernte, ich solle nicht „so eine Fresse“ ziehen. Immer hübsch lächeln, immer hübsch die Hand reichen und bloß keine Umstände machen.

Verurteilungen verletzen

„Nichts Richtiges“ bedeutet, dass ich nicht krank bin, sondern eine Simulantin bin. Zumindest unterstellt mir die andere Person das. Doch was ist ein Simulant? Das ist jemand, der eine Krankheit vortäuscht. Also täuscht, vorgibt – lügt. Aufgrund meiner Depression bin ich gerade arbeitsunfähig. Also bin ich in Wirklichkeit arbeitsfähig, belüge meine Umgebung und bin höchstwahrsheinlich einfach nur unglaublich faul.

Das Urteil „nichts Richtiges“ zieht also bereits hier einen ganzen Rattenschwanz hinter sich her. Es geht jedoch noch weiter.

„Nichts Richtiges“ bedeutet, dass ich ein Weichei bin, ein Jammerlappen, mich vor meiner Verantwortung drücken will und einfach nur mal die Zähne zusammenbeißen muss. Genau das sage ich mir auch, gerade wenn es mir besonders schlecht geht. Leider hilt mir das nicht, wieder auf die Beine zu kommen, sondern saugt mir das letzte Bisschen an Energie aus. Sagt mir jemand anderes das, fühle ich mich total verletzt und ich ziehe mich zurück. Und eines ist sicher: Bei dieser Person werde ich lügen, um mich zu schützen. „Jaja, alles soweit okay.“

Oft wünsche ich mir, die Depression wäre klar sichtbar

…denn dann wird es schwerer, die Depression als „nichts Richtiges“ abzustempeln. Gleichzeitig wünsche ich es mir jedoch nicht, da ich fürchte, dass dies schnell zu Diskriminierungen führen kann.
Depression? Auch wenn mal gehabt und genesen = hält nix aus = kann man Job XXX nicht geben = ist wahrscheinlich unfähig, sich um ihr Kind zu kümmern usw.
Viel zu oft wird diese Krankheit mit einem Persönlichkeitszug bzw. einer Schwäche gleichgesetzt.

Oder wie schnell heißt es auch, dass der/die Kranke das selbst „verschuldet“ hat?
Heute im Gespräch mit meiner Psychiaterin verglich ich kurz die Depression mit meiner Colitis Ulcerosa (chronische Darmerkrankung). Keiner käme auf die Idee, wenn ich von Blut im Stuhl oder Unterleibsschmerzen erzähle, dass ich das ja selbst verursacht habe. Wieso wird eine Erkrankung, die meistens viel besser behandelbar ist und, zumindest für mich, viel besser zu ertragen ist, ernst genommen? Während die potenziell tödliche Erkrankung als Hirngespinst verharmlost wird?

Das alles verstehe ich einfach nicht.

Corona-Zeit und meine Depression

Verstärkte die Corona-Zeit meine Depression, so wie es einigen Menschen ging? So, wie es die Querschwurbler als eine der Begründungen gegen die Maßnahmen nannten? Obwohl wir psychisch Erkrankten garantiert vorher nur unter „Irre“ oder „Wehleidige“ bei ihnen fielen.

Nein, bei mir verstärkte die Corona-Zeit mit ihren Lockdowns und anderen Maßnahmen nicht nicht meine Depression. Das gleich zum Anfang. Ausgerechnet die Corona-Zeit erleichterte mir vieles und zögerte so bei mir den Totalzusammenbruch hinaus.
Doch weshalb habe ich eine vollkommen andere Erfahrung als andere Menschen?

Die Corona-Zeit half mir beim Studium

Oktober 2016 startete ich „nebenher“ mein Studium mit dem Kenfach Erziehungswissenschaft und dem Beifach Kunstgeschichte. Nebenher = ich ging weiterhin arbeiten und versuchte, das Studium da einzupassen. Für Bafög sind Menschen über 35 zu alt. Genauso wie für die studentische Krankenkasse, wodurch die Option Werkstudent bei mir ebenfalls flach fiel. Also arbeiten und versuchen, möglichst nach Feierabend Veranstaltungen besuchen. An Prüfungstagen und wenn es gar nicht anders ging, musste ich frei nehmen. Vor der Corona-Zeit.

Die Lockdowns, der erste startete am 16. März 2020, verschoben die Veranstaltungen ins Internet. Keine Zugfahrten mehr nach Mainz, kein extra frei nehmen – auch mitten am Tag war es plötzlich für mich möglich, teilzunehmen. Ich musste einfach nur meinen Tablet mit zur Arbeit nehmen und mich dann für die knappe Stunde, länger dauerten die Onlineveranstaltungen meist nicht, zurückziehen. Das war dann meine Mittagspause oder ich hängte einfach die Zeit dran und hatte später Feierabend.

Für mich war das also eine zeitliche und finanzielle Erleichterung. 2021 konnte ich dann mein Studium abschließen – inklusive mündlicher Prüfung, der „Verteidigung“ meiner Bachelorarbeit, die per Videochat stattfand.
Dank Corona-Zeit mit Lockdowns war ich somit auch schneller als befürchtet fertig.

Corona-Zeit und Privatleben

Privatleben? Welches Privatleben? Ach, das Leben fernab vom Studium und Hausarbeit? Mit anderen Menschen?

Ich denke, ich gehörte noch nie zu den Leuten, die nonstop mit anderen zusammenhängen mussten. Viele meiner Hobbys kann ich sehr gut alleine ausüben, bei einigen stören andere sogar. Malen, schreiben, lesen, Musik hören… Als ich dann mit dem Studium startete, schrumpfte die eigentliche Freizeit ohnehin und wenn ich mal nichts zu tun hatte, schlief ich meistens sogar nur noch.

Die Lockdowns brachten mir dementsprechend auch hier eine Erleichterung: Wenn man sich nicht treffen darf, dann fragt auch keiner. Keine Ausrede notwendig.
Beim Einkaufen waren weniger Menschen unterwegs. Menschenmengen mag ich ohnehin nicht, also auch hier eine Erleichterung. Die Busse waren nicht mehr ständig überfüllt – Erleichterung. Plötzlich war ich irgendwie „normal“, wenn ich meist alleine rumhing. Keine Erklärung benötigt.

Ich fühlte mich also kein Bisschen eingeschränkt durch die Corona-Maßnahmen.

Corona-Zeit und Arbeitsleben

Selbst auf der Arbeit war es für mich weniger stressig. Klingt fies, ich weiß. Ich unterrichtete, war Jobcoach und pädagogische Mitarbeiterin, die also auch bei Schwierigkeiten versuchte, weiterzuhelfen. Der Unterricht schrumpfte auf Fernunterricht oder, später, auf kleinere Gruppen bzw. Einzelunterricht. Genauso wie die pädagogische Arbeit. Es war bei uns also viel weniger „Publikumsverkehr“.

Manche Kollegen vermissten den normalen Wahnsinn, andere genossen die ruhigere Zeit ebenso. Und ich? Tja, ich war ohnehin schon fertig, stark depressiv und fühlte mich immer heftiger ausgelaugt. Die „Überdosis Mensch“ hatte ich mir im Grunde bereits vor Beginn des Studiums geholt, mit Arbeit und Studium leerte ich dann noch meinen Akku kontinuierlich. Den leerte ich so, dass ich denke, dass er mittlerweile vollends beschädigt ist. Dummerweise kann ich keinen neuen bestellen, so wie es bei einem Handy oder Laptop möglich ist.

Corona-Zeit und meine Depression

Deshalb denke ich, dass das Ende der Lockdowns dann bei mir das Rädchen war, das meine ohnehin bestehende Depression verschlimmerte.Wegen dieser hatte ich ja bereits Ende 2019 zum ersten Mal Hilfe geholt – also vor den Lockdowns. Und etliche Jahrzehnte zu spät, wenn ich mir verdeutliche, dass ich erste Suizidgedanken schon mit 11 oder 12 Jahren hatte.

Ohne Lockdown stürmte alles wieder auf mich ein. Viel mehr Lärm überall, viel mehr Menschen überall, Gedränge, Hektik, wieder Leute auf Kuschelkurs beim Einkaufen, auf der Arbeit nonstop Gespräche (damit meine ich auch welche, die nicht ich führte)… Zu viel Mensch überall, ganz einfach.

Im Moment bin ich stabiler, doch mein Akku läuft nach wie vor schnell leer. Ich halte kaum andere Menschen aus, wenn dann nur in kleineren „Dosen“, von denen ich mich meist erholen muss. Für mich persönlich herrscht also immer noch so eine Art Lockdown-Zeit, obwohl ich im Grunde Menschen mag.

Ob ich jemals wieder in „meinem“ Beruf arbeiten werde? Das bezweifele ich. Vermutlich war es schon vorher nicht das Richtige für einen Menschen, der eher introvertiert ist und durch Selbstisolation Kraft tankt.
Wohin dann meine Reise geht? Ich habe keine Ahnung. Das werde ich herausfinden. An erster Stelle steht für mich erst einmal: stabil werden.

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