Willkommen im Land der Dysthymie und Depression!

Kategorie: Nachgedacht

E-Learning

Zwar habe ich eine Weile keine Blogbeiträge geschrieben, aber ich habe trotzdem an diese Homepage gedacht. Daher gibt es nun eine neue Rubrik: E-Learning. Seit Anfang Oktober nehme ich an einer Weiterbildung teil, nach der ich mich „Digital Learning Developer“ schimpfen darf. Der Schwerpunkt liegt dabei beim Erstellen von Onlinekursen – also E-Learnings sowie den verschiedenen Tools und Programmen, mit denen Ideen umgesetzt werden können. Die Homepage dazu findet Ihr hier: www.heldenreise-lernwelten.de

Eine Idee setzte ich dabei nicht als Teil des Kurses um, sondern als ganz private „Mission“: ein E-Learning zum Thema „Toxic Positivity“, Bereich Mental Health (psychische Gesundheit).Toxic Positivity - E-Learning

Toxic Positivity – immer öfter stolpern wir im Alltag darüber. „Good vibes only“, „Du musst an deinem negativen Mindset arbeiten“ und blablabla. Wirklich: blablabla! Damit werden Opfer schnell zu Tätern, weil sie ja schließlich selbst schuld sind. Empathie? Null!
Beispiele: Depression? Tja, liegt an deinen falschen Glaubenssätzen, du musst doch nur positiv denken. Du hast Dein Kind verloren? Sieh doch mal das Positive darin: Du kannst Kinder bekommen! Arm ab? Oh, stelle dich doch nicht so an, du hast doch noch einen zweiten und damit lässt sich doch noch so viel schaffen.

Das ist Gift hoch tausend, was hier verbreitet wird! Selbst wenn teils ein wahrer Kern darin steckt, verwehren wir durch dieses Gift uns selbst und anderen Menschen „negative Gefühle“, die notwendig sind. Es gibt jedoch keine negativen Gefühle, alle haben ihre Berechtigung. Zudem hat jeder Mensch das Recht auf Trauer, auf Wut, auf sich schlecht fühlen. Und bei der Depression? Das ist eine Krankheit und einfach mal umdenken geht nicht! Diese Sprüche lassen nicht besser fühlen, sondern verschlimmern es noch. Und das hat nichts mit Optimismus zu tun…

Bevor ich hier alles verrate – schau doch einfach mal selbst unter E-Learning. Ich wünsche viel Spaß und viele Erkenntnisse (oder zumindest, dass Du Dir über einiges bewusst wirst, was für Dich hilfreich ist).

Keiner will mehr arbeiten

Oder, wenn nicht gejammert wird, dass keiner mehr arbeiten wolle, wird gejammert, die jungen Menschen würden nicht mehr arbeiten wollen. Doch stimmt das so pauschal? Und was hat Arbeit mit Burn-Out oder Depression zu tun? Meine nicht-arbeitgeberfreundliche Meinung zu „Keiner will mehr arbeiten“.

„…mehr Bock auf Arbeit“

Im Februar 2023 forderte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) Steffen Kampeter längere Arbeitszeiten und mehr Bock auf Arbeit. Im Mai 2023 erklärte Rainer Dulger, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), in einem Interview, was im Grunde damit gemeint wäre: keine Arbeitszeitverkürzung, da dies auch rententechnisch nicht zu bewältigen wäre, sondern „Es geht um Lust auf mehr Arbeit.“ Außerdem meinte er: „Für manchen ist es auch schlicht nicht attraktiv, mehr zu arbeiten, weil die Einkommenssteuer das meiste auffrisst, was man mehr verdient.“

Viele wollen nicht mehr und mehr arbeiten!

Nun, mag sein. Aber die Gründe, die ich von den meisten Arbeitnehmern bisher hörte, weshalb sie nicht mehr arbeiten wollen, klingen ganz anders:

  • Die Anerkennung fehlt. Selbst wenn unbezahlte Überstunden abgeleistet werden, erfolgt keine Anerkennung. Im Gegenteil – danach wird immer noch mehr verlangt.
  • Mehr Arbeit wird auf die derzeitigen Mitarbeiter verteilt = bei Kündigungen oder anderen Gründen, weshalb ein Arbeitnehmer ausscheidet, wird auch diese Arbeit auf die derzeitigen Mitarbeiter verteilt. Jeder Einzelne hat immer mehr zu leisten.
  • Wenn endlich der Feierabend erreicht ist, sind viele viel zu kaputt, um freiwillig noch mehr Zeit investieren zu können.
  • Viele haben nunmal auch ein großes Interesse, private Beziehungen zu pflegen. Das geht nicht mit ausufernden Arbeitszeiten, permanenter Selbstoptimierung und wenn man sich irgendwann nur noch zu müde für alles fühlt.
  • Mehr Arbeit führt nicht zu unbefristeten Arbeitsverträgen.
  • Mehr Arbeit führt nicht zu Beförderungen. (Vitamin Beziehung und Lautsein bringt da schon weitaus mehr.)
  • Mehr Arbeit führt nicht zu einer besseren Bezahlung.

Die Liste kann ich so gerne weiterführen.

„Keiner will mehr arbeiten“ – die Quittung für all die leeren Versprechungen!

Als ich zur Schule ging, wurde mir versprochen, dass es mir gut ginge, wenn ich fleißig wäre. Dass ich eine feste, sichere Arbeitsstelle bekäme und und und. Die Wahrheit? Die Tätigkeitsbeschreibungen in den Arbeitsverträgen und meine Arbeitsalltag klafften weit auseinander. Ich hatte Arbeitgeber, denen ich wegen meines Gehalts regelmäßig hinterherrennen durfte, eine Arbeitgeberin schuldet mir bis heute noch knapp drei Gehälter, hinzu kamen Dinge wie ein befristeter Arbeitsvertrag nach dem anderen. Wäre es nach zahlreichen Betrieben gegangen, hätte ich X unbezahlte Praktika absolvieren können, mich gerne „ehrenamtlich“ engagieren können usw.
Weihnachts-, Urlaubs – oder sonstiges Extra-Geld? Bitte, wir haben doch nicht die 1980er! Wovon träumst du denn nachts?

Ich gehöre nicht zu den Millenials, Gen Y oder der Gen Z, die so oft als „faul“ beschimpft werden, sondern zu denen nach den Babyboomern, der „Generation X“. Kurz: zu denen, die bei der ganzen Diskussion ignoriert werden. Generation Pillenknick gehört da rein (also mein Jahrgang) – das sind so wenige, wen interessieren die denn schon?

Wir sind diejenigen, bei denen manche noch die alten Versprechen erfüllt bekamen, während andere bereits in der neuen Arbeitswelt unsanft erwachten. Ich habe Abitur und kenne die Schattenseiten. Menschen, die „nur“ den Hauptschulabschluss vorweisen konnten, landeten spätestens in den 2000ern schnell im Strudel, der sie von einer Zeitarbeitsfirma zur nächsten wirbelte. Nichts war mehr sicher, ist es auch heute nicht.

Für mich sind alle, die offen sagen, dass sie nicht (mehr) arbeiten wollen oder zumindest nicht unter diesen Bedingungen, einfach nur ehrlich und keineswegs faul.

„Keiner will mehr arbeiten“ – und Care-Arbeit zählt immer noch nichts

Es ist ja nett, wenn Arbeitgeberpräsidenten von sich geben, keiner wolle mehr arbeiten, und wiederholt mehr Arbeitszeit (und Lust) einfordern. Das zeigt auch etwas, das in unserer Leistungsgesellschaft vollkommen schief läuft: Care-Arbeit wird nicht als Arbeit angesehen. Sie zählt nichts, da ja weder etwas produziert wird noch eine Bezahlung, mindestens nach Mindestlohn, erfolgt. Scheinbar ist Care-Arbeit einfach nur irgendeine Freizeitbeschäftigung. Sie trägt weder dazu bei, dass das Brutto-Sozialprodukt, noch dass das Exportvolumen steigt.

Bei Pflegegrad 2 wird ein Hilfebedarf von 3 Stunden täglich eingeschätzt. Wäre es Arbeit, die ein Angehöriger hier verrichtet, dann würden bei 3 Stunden täglich, 7 Tage die Woche = 21 Stunden pro Woche x Mindestlohn 12 Euro = 252 Euro pro Woche herausspringen. Hochgerechnet auf den Monat ist das ein Midijob (seit 2023 bis 2000 Euro brutto), also gehen die Sozialversicherungsbeiträge ab.
Die sind aber lange nicht so hoch. Sie erklären nicht, weshalb ein pflegender Angehöriger (meistens ist es ja eine pflegende Angehörige…) 316 Euro abzugsfrei pro Monat erhält.

Aber das fehlende Geld wird doch mit gaaaanz viel Liebe und Anerkennung ausgeglichen, oder? Macht man doch gerne in seiner FREIZEIT.

Genauso wenig wie die Pflege Angehöriger als Arbeit gezählt wird, sieht es bei der Kindererziehung aus. Es gibt zu wenige Kindertagesstätten, hier stimme ich voll und ganz mit den Arbeitgeberpräsidenten überein. Doch was ist mit den Kindern, die in einer Kindertagesstätte waren und dann in die Schule kommen? Vor allem während der Ferienzeiten? Eltern stehen mit diesem Problem alleine da. Tja, außerdem ist Kinder kriegen und erziehen wohl noch so ein Hobby, das zulasten der Rente, der Arbeitgeber, der Produktion geht.

Wer ist denn „faul“?

Worüber ich ebenfalls bei meinen Recherchen stolperte: Die „Babyboomer“ beschweren sich, zumindest in allen möglichen Zeitungsartikeln, über die faulen Jungen, aber seltsamerweise wollen die meisten am liebsten früher in Rente trotz Abschläge. Laut agrarheute.de herrscht ein regelrechter Trend zum früheren Rentenbeginn.

Na, wie passt das denn zusammen? Die einen haben bereits ein früheres Renteneintrittsalter als wir alle danach jemals haben werden, und wollen am liebsten noch früher in Rente – aber die danach sind faul? Obwohl die danach vermutlich sowieso nicht mehr so eine Rente bekommen werden, egal, wie sehr sie sich anstrengen? Viele von uns, der Gen X, machen ja bereits Witze, dass wir niemals in Rente gehen können, da wir uns das sowieso nicht leisten können.

So oder so: Ich kann keinem jungen Menschen nachvollziehbar erklären, weshalb er sich ins Zeug legen soll für irgendeine Arbeitsstelle. Vor allem nicht, wenn es dann noch um irgendeine ach-so-verzweifelt-gesuchte Fachkräftemangelstelle in der Pflege, in der Erziehung, Bildung oder im sozialen Bereich geht. Es zahlt sich in mehrfacher Hinsicht nicht aus.

„Fachkräfte“: Bezahlung und Arbeitsbedingungen

Es zahlt sich für die angeblichen Fachkräfte nicht aus.
Weshalb „angebliche Fachkräfte“? Wenn es gesuchte Fachkräfte wären, dann müsste sich das in der Bezahlung und in den Arbeitsbedingungen widerspiegeln, oder? Macht es jedoch nicht.

Im März 2023 brachte das ZDF einen Beitrag: „Soziale Berufe an der Belastungsgrenze„. Interessant fand ich diesen Satz: „Über alle Arbeitsfelder der sozialen Arbeit hinweg arbeiten laut Studie mehr als ein Drittel (38,9 Prozent) der Befragten regelmäßig drei oder mehr Stunden wöchentlich zusätzlich.“ So viel zur unterstellten Faulheit und der Forderung nach Mehrarbeit.

Oh, studieren sollen die Kinder? Studiert bringt mehr? Erzieher*innen verdienen im Bereich Erziehung/Sozial noch vergleichweise gut.
„Andere soziale Berufe wie Sozialpädagogen oder -arbeiter erhalten im Schnitt ebenfalls niedrigere Löhne als Erzieher: für sie gibt es monatlich zwischen 2.300 Euro und 3.600 Euro.“ (Quelle: p-werk.de)
Natürlich darf man nicht vergessen, dass eine Teilzeitstelle weniger Bruttogehalt mit sich bringt, Erzieher also oft weniger Geld aufgrund der geringeren Stundenanzahl bekommen.

Verdi hat ebenfalls eine aufschlussreiche Analyse zum Nachlesen über die Belastungen im Sozial- und Erziehungsdienst: „Manche arbeiten unbezahlt länger, um den Menschen dennoch gerecht werden zu können. Auch, weil sie sich sonst für die Überstunden rechtfertigen müssen. Für mich ist die größte Belastung, dass man alleingelassen wird.“

„Keiner will mehr arbeiten“?

Darum nochmal: „Keiner will mehr arbeiten?“ Ohne diese ständige Mehrarbeit und dieses Engagement wäre doch längst alles wie ein Kartenhaus zusammengestürzt. Auch wenn diese Bereiche so wenig Anerkennung finden, arbeiten sich dort viele bis zur Erschöpfung kaputt.

Es kann ganz schlicht und einfach nicht mehr so weitergehen! Auf Dauer ist dieses System nicht mit noch mehr und noch mehr aufrechtzuerhalten.

Chaos in meinem Kopf

Wenn der Kopf vor lauter Gedanken zerspringt, da das Chaos in meinem Kopf zu groß ist, um es zu ordnen, fällt es mir schwer, etwas zu schreiben. Dieses Mal geht es nicht direkt um meine Depression, aber um etwas, das mich regelmäßig in Selbstzweifel sowie Zweifel an allem stürzt. Vermutlich ist auch das ein Puzzlestück, das zu meinen Abstürzen führt.

Vielleicht geht es auch anderen so…?

Was das Chaos in meinem Kopf anrichtet

In einem Zustand, wo das Chaos noch nicht zu sehr überhand nimmt, kann ich noch schreiben, malen und versuchen, es zumindest ansatzweise zu ordnen. Doch sobald es zunimmt, scheinen mich Kopf und Körper abzuschalten: Ich werd unglaublich müde.

Im Grunde ist das wie bei zu vielen Reizen, die von außen kommen – auch da werde ich wie abgeschaltet. Während neue Informationen jedoch bei der Reizüberflutung zum Teil gar nicht mehr aufgenommen werden, weil ich z. B. wie benebelt mitten in Gesprächen sitze, läuft die innere Überflutung anders ab:
Die Gedanken addieren sich mit all den anderen zu vielen riesigen Flutwellen, die in immer rascherer Folge ALLES zu diesem oder jenen Fetzen tragen, neu ordnen, sich neu auftürmen und und und. Schwer für mich, das zu beschreiben. Es ist nicht vergleichbar mit dem Gedankenkarussell, da es sich um viel mehr als nur einige Gedanken handelt. Oft kommen auch Informationsfetzen, Gelesenes usw. hinzu. Das müssen also nicht mal Probleme sein.

In diesen Momenten, wenn es überhand nimmt, hinterfrage ich alles: mich selbst, die „Welt“, die „Gesellschaft“, das „Leben“. Nichts ist sicher, nirgends kann ich mich festhalten. Schon gar nicht an mir selbst.

Was mir gar nicht hilft

Ja, diese Sprüche kenne ich bereits zu genüge: „Geh mal unter Leute!“ Der Ratschlag kommt ja bei allem als die Lösung für alles angewatschelt.
Manchmal meine ich, das können nur Leute bringen, die a) das nicht kennen, b) gar nicht sich einfühlen wollen und c) denen halt einfach sonst nix einfällt.

Eine Flucht ist hier einfach nicht möglich, allenfalls ein kurzes Betäuben. Doch dann kommt die bittere Rechnung: Zu all den bereits vorhandenen Gedanken werden noch mehr hinzuaddiert. Inklusive ein Wundern und Zweifeln an der Umgebung und allem. Die Diskrepanz zwischen dem Wunschdenken und der Selbstsicht vieler und dem, was ich sehe, wird mir dann noch bewusster – und oh ja, weil ich die sehe, forsche ich dann bei mir nach, wo das ebenso vorkommt. Ergebnis: noch mehr Selbstzweifel! Und noch mehr Flutwellen.

Hier eine kleine Auswahl, die an Fragen und Gedanken noch hinzu kommen:

  • Weshalb bezeichnen sich viele als „empathisch“ oder gar als Seelenmenschen, wenn sie das nur gegenüber sich selbst sind und von sich auf andere schließen? Mache ich das auch? Bestimmt! Wo? Wann? Warum?
  • Warum muten die Leute anderen Gewalt zu? Gegen andere Menschen, Tiere und somit auch gegen sich selbst? Wie oft führt ein „reiß dich zusammen“ zu Gewalt? Oder „sei mutig“?
  • Warum übergehen viele die Wünsche und Bedürfnisse anderer, bezeichnen sich selbst jedoch als „sozial“? Und dann wird über andere gehetzt, sonstwas Schlechtes gewünscht… Oder ist genau das in Wirklichkeit „sozial“ und „human“?
  • Ist jemand, der andere Leute niedermacht, anlügt, betrügt, übervorteilt, Steuern hinterzieht und und und wirklich „ehrlich“, „gerecht“ und ein „guter“ Mensch? Warum sind wir so blind gegenüber uns selbst?
  • Wieso meinen so viele, sie wüssten alles besser auch als die Experten, und sie hätten die Lösung für alles? Und sprechen allen, die sich nicht in ihr Weltbild einfügen, die Intelligenz, die Existenz oder das Existenzrecht ab? Sind Toleranz oder Akzeptanz nur Worthülsen?

Und die größten aller Fragen, für mich:

  • Weshalb muss alles 1 oder 0 sein? Entweder-oder? Richtig oder falsch? Selbst ein Computer kann aus Einsen und Nullen Graustufen erzeugen. Wieso darf scheinbar nichts einfach Dazwischen sein? Warum muss ich mich überhaupt für eine Seite entscheiden?
  • Gibt es so etwas wie eine positive Menschlichkeit? Und wieso werden Tiernamen als Schimpfworte benutzt, wenn wir Menschen doch all das anstellen?
  • Hat dieses Leben überhaupt einen Sinn? Ergibt es einen Sinn, irgendwann? Was ist, wenn sich viele den Sinn nur einbilden und es keinen gibt? Ändert das was?

Das Caos in meinem Kopf: Ticke ich wirklich anders?

Wenn ich doch mal mit anderen über dieses Chaos in meinem Kopf reden will, heißt es oft: „Du denkst zu viel!“ Bedeutet das im Umkehrschluss, dass andere zu wenig denken? 😉

Läuft mein Kopf mit Gedanken über, sind Unterhaltungen noch anstrengender als sie es ohnehin oft schon für mich sind. Ich fühle mich wie ein Alien, nicht normal, falsch.
Bücher sind bessere Freunde: Sie können wirklich ablenken, können neue Sichtweisen schenken oder oft auch ein Thema in irgendeiner Form etwas ordnen. Auch wenn mir meist dann noch x Ansätze einfallen und die fröhlich durcheinander purzeln.

Nach außen, menschlichen Kontakten kann man ja kaum aus dem Weg gehen, versuche ich dann erst Recht mich irgendwie anzupassen. Möglichst irgendwie ohne größere Pannen durch den Tag kommen, denn das in meinem Kopf kann ich schlecht erklären.

Ich treibe ein mehrfaches Versteckspiel: Ich verstecke mein Chaos im Kopf, meine Depression, wenn sie wieder kommt (auch sehr oft), meine Zweifel an allem und vor allem mich selbst, mein „wahres Ich“, wenn es das überhaupt gibt. Denn ich ticke falsch und passe nicht in diese Welt.
Es ist unglaublich anstrengend, zumal bei mir dann ja noch oft eine Art äußere Reizüberflutung hinzu kommt: zu laut, zu grell, da kratzt das verdammte Schildchen im T-Shirt, Gestik, Mimik, Tonfall, das Gesagte und und und. Auch das versuche ich zu verstecken.

Ticke ich wirklich anders? Bin ich ein Alien? Geht es auch andern so?

Neue Studien zur Depression

…bzw. zu den Depressionen, gibt ja verschiedene Ausprägungen und Arten.
Immer wieder gibt es neue Studien zur Depression oder zumindest Artikel mit reißerischem Titel, die Neues versprechen. Es ist schwierig, alles im Blick zu haben – was ich auch nicht habe. Vor allem wenn sensationslüsterne Medien sich gerne gegenseitig wiederholen, aber wirklich Interessantes (für uns Erkrankte), das sich nunmal nicht so toll „vermarkten“ lässt, schnell untergeht. Hier ein kleiner Überblick.

Neuer Therapieansatz: Magic Mushrooms

Natürlich, das ist eine der reißerichsten Neuigkeiten, daher schaffte sie es auch in die normalen Medien. In der FAZ erschien zum Beispiel ein Artikel.
Dieser ist zwar vom November 2022 (und kostet, obwohl mittlerweile ein alter Hut), aber davor und danach bin ich oft an den verschiedensten Stellen über die Verwendung von Psychodelica & co während der Therapie gestolpert. Auf wissenschaft.de kam diese News bereits im April 2022 und hier kann man auch dank Quellenangabe die Studie nachverfolgen. Auf nature.com ist die Studie des Teams rund um Richard Daws (Imperial College London) nachlesbar.

Interessant ist es für Menschen wie mich, die scheinbar auf die „normalen“ Antidepressiva nicht ansprechen: „Manche Patienten sprechen aber kaum auf diese selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) an. Ihre Depression gilt als behandlungsresistent.“ (2022, wissenschaft.de)

Nun ja, interessant. Aber noch (?) keine hohen Fallzahlen, noch nicht hier in Deutschland zu haben – und irgendwie gehöre ich zu den Leuten, die schon bei Beruhigungsmitteln mit Abneigung reagieren. Ich mag es überhaupt nicht, „heruntergefahren“ zu werden oder sonstwie die Kontrolle zu verlieren. Mit (Double-)Depression bin ich da noch schlimmer als ohnehin schon mittlerweile. Ob ich da Pilze, LSD (Artikel im Spiegel) oder was auch immer besser finden würde? Selbst bei einmaliger Einnahme unter Beobachtung? Null Ahnung!

Neue Studien zu Ernährung und Depression

Was kann nicht alles Depressionen auslösen… Auf den Seiten von manchen Wunderdoktoren bin ich ja schon über vieles gestolpert. Auch das „Zentrum für Gesundheit“ schreibt darüber, wobei der Text im Grunde alles aufzählt, was ohnehin zu einer gesunden Ernährung gehört – nur halt eben ein klein wenig garniert mit Werbung für alle möglichen Pillchen und sonstigen „Nahrungsergänzungsmitteln“. Auch im Focus ist die Ernährung bei Depressionen ein Thema, basierend auf der Studie von 2017 und dem Gespräch mit Dr. Uma Naidoo.

Bei der Studie zu Kaffee und Depression bin ich eher ratlos. Irgendwie spielen mir da viel zu viele Faktoren rein, weswegen dann das Koffein positiv wirken sollte. Also wehe wenn jemand heiratet, dann bringt der Kaffee nichts mehr???

Schade finde ich es, wenn immer wieder Ratten und Mäuse herhalten müssen, so wie bei dieser Studie, ob ein erhöhter Prolinwert in der Nahrung zu einer Depression führen kann. Prolin ist in Fleisch (ja, Fisch ist auch Fleisch) und Innereien, Gelatine, Ei, einigen Käsesorten enthalten. Nein, Prolin kann es nur begünstigen, der Darm spielt ebenso eine Rolle.

Wobei ich mich immer noch frage, wie die Forschenden bei den Fruchtfliegen herausgefunden haben, ob diese depressiv sind.

Haben Musiker ein erhöhtes Risiko?

Auch dieser Frage gingen Forscher*innen nach, wie hier auf der Seite der Tagesschau nachzulesen ist. Kurz: nicht unbedingt. Scheinbar bringt eine höhere Musikalität eine höhere Chance mit, an einer Depression zu erkranken – vollkommen egal, ob diese Musikalität „genutzt“ wird. Also auch Nicht-Musiker sind betroffen. Aber: nur ganz leicht, vergleicht man die Daten mit der Gesamtbevölkerung.

Ähnliche Fragen tauchen allgemein öfter im Zusammenhang mit künstlerischen Betätigungen auf. Bei manchen Kunstschaffenden der Vergangenheit ist es bekannt, da sie auch in Behandlung waren oder zumindest umfassende Tagebucheintragungen etc. vorhanden sind. Ansonsten sind die Urteile jedoch mit Vorsicht zu genießen: Es sind Ferndiagnosen. Wissen wir wirklich, was möglicherweise Selbstdarstellung, ein Kokettieren mit dem „Anderssein“ ist, oder tatsächlich eine psychische Erkrankung ist? Ich denke, gerade bei Künstlern und Künstlerinnen sollten wir vorsichtig sein, wenn es nicht genügend Belege gibt.
Schließlich ist auch alles aus der Werbung nicht so, wie es uns erzählt wird, oder?

Studien zur Depression: Luftverschmutzung schuld?

Zwei Studien in den USA und in Dänemark deuten auf einen Zusammenhang zwischen schlechter Luft und Depressionen und / oder einer bipolaren Störng hin.

Was wissen wir überhaupt über die Faktoren Lärm und Luftverschmutzung auf die psychische Gesundheit? Das fragten sich einige Forscher (bei Zweien steht die Uni Mainz dabei, huhu!). Und ich mich auch. Aber dafür benötigen wir mehr Studien – und wenn diese die bisherigen Hinweise bestätigen, dürften langsam den Leugnern des Klimawandels die Argumente ausgehen. Außer natürlich, psychische Erkrankungen sind Einbildungen – wäre nicht das erste Mal, dass ich das höre oder lese.

Neue Studien zur Depression und Entzündungen

Auch ein Ansatz, der die letzten Jahre aufkam. Und ein Ansatz, der mich besonders interessiert, da ich weiß, dass sich meine Depression und meine Colitis ulcerosa gerne gegenseitig anfeuern. Doch auch hier sind zunächst einmal weitere Studien notwendig, wie auf dem European Congress of Psychiatry in Paris festgestellt wurde. Es gibt eine Gruppe depressiv Erkrankter, die mehr auf Entzündungshemmer anspricht und bei denen die Depression eher atypisch ist, so die Kurzzusammenfassung. Diesen Menschen kann ein Lauftraining mehr bringen als Antidepressiva.

Hm, klingt zumindest schon mal gesünder, weil weniger negative Nebenwirkungen.

Depression und Menstruation

Urks, die… Habe ich gerade hinter mich gebracht, ein Glück! Kurz vor und während der Tage fühle ich mich mindestens 500 Jahre alt, der komplette Unterleib spinnt, Kopfweh, Kreuzweh, Süßgier und obendrein verbündet sich meine Depression auch gerne mit denen. Wobei ich manchmal nicht weiß, ob das miese Gefühl nicht einfach nur durch das körperliche Miesfühlen verstärkt wird.

Es gibt jedoch auch Frauen, denen es ansonst gut geht – bis sich die Menstruation ankündigt. Ein Forschungsteam mit und um Julia Sacher und Osama Sabri haben herausgefunden, dass bei Frauen mit PMDS kurz vor der Menstruation der Serotoninspiegel im Hirn anders ist als sonst. PMS = prämenstruelles Syndrom, PMDS = prämenstruelle Dysphorie. Das heißt, dass diese Frauen auch unter Depressionen und starker Reizbarkeit leiden, sie also richtig heftig mit dem Monatsmist zu kämpfen haben.

Na, will wieder irgendein Depp uns Menstruierenden die Tage erklären mit den Worten: „Ist doch gar nicht so schlimm. Das ist vollkommen natürlich…“?

Mehr neue Studien zur Depression

Vielleicht finden Forscher irgendwann heraus, dass viele Menschen die gleiche Diagnose erhielten, obwohl es sogar verschiedene Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen sind. Betrachte ich die Ursachen, die scheinbar sehr vielfältig sind, sowie etliche Auswirkungen, dann habe ich diesen Eindruck.

Das ist in etwa so, wie etliche Menschen eine Coronaerkrankung mit einer Erkältung zusammenschmissen, auch wenn es verschiedene Virenarten sind. Das Auskurieren war ja auch oft das Gleiche oder ähnlich eines grippalen Infektes – oft. Nicht immer.

Auf jeden Fall bin ich gespannt, was weitere Studien noch zeigen werden. Gerade diese kann vielleicht Menschen mit chronischer Depression viel Hilfreiches bringen, die an der medizinischen Hochschule Hannover durchgeführt wird.

Auf der Homepage der Deutschen Depressionsliga werden immer wieder auch Teilnehmer für Studien und Umfragen gesucht. Manches Mal von Universitäten, teils aber auch von Studierenden für ihre Bachelor- und Masterarbeiten.

Wer will und kann – bitte teilnehmen. Vielleicht schaffen wir es irgendwann, dass diese Krankheit besser heilbar wird.

Die letzte Ergostunde

Irgendwie bin ich von meinem Aufenthalt in Alzey verwöhnt, was die Ergotherapie betrifft. In der Reha durfte ich unter dem Punkt „Leistungsprofil“ werkeln, malen war nicht erlaubt, die Arbeit mit Ton nicht möglich. Vor einem halben Jahr war der Ofen defekt, dieses Mal wurde Strom gespart. Außerdem waren das sechs Stunden (die vor einem halben Jahr wurden eingerechnet!), was mich richtig enttäuschte. Viel zu schnell fand demnach die letzte Stunde statt.

Mein zweites Ergoangebot war die „Ausdruckszentrierte Ergotherapie„, doch auch dies waren fünf Stunden. Bei mir, bei anderen maximal vier, da sie die ganze Masse an Einführungsveranstaltungen besuchen „durften“. Was bin ich froh, dass ich das nicht nochmal hatte! Ich fand die erste Woche, als ein Vortrag und eine Stunde Sitzen nach der anderen stattfand, total schrecklich.

Insgesamt war ich dieses Mal sechs Wochen in Bad Bergzabern, fünf Wochen + eine Woche Verlängerung, macht pro Woche nicht einmal zwei Stunden Ergo. Wenn ich das mit dem Sportangebot vergleiche…
Nun gut, dazu mehr unter meinen Erfahrungen zur Beruflichen Reha. Jetzt geht es erst einmal nur um meine letzte Ergostunde.

Die allerletzte Ergostunde

Diese Stunde war glücklicherweise bei einer anderen Therapeutin als bei der, die sich so wahnsinnig gerne selbst hört. Meiner Meinung nach diejenige, die in der Mitte liegt – die beste und sympathischste hatte ich nur ein einziges Mal (und halt das eine Mal vor einem halben Jahr).

Im Grunde war es das gleiche Thema wie beim Lebensgarten, nur sprach diese Therapeutin von einem Haus oder Gefüge oder wie auch immer. Also entschied ich mich erneut zu einer anderen Herangehensweise, wobei sich meine Lust in Grenzen hielt. Doppelte Themen sind nunmal doof, selbst wenn es die letzte Ergostunde ist.

Letzte Ergostunde: statt Lebensgarten eine Art Zusammenfassung von was war und was sein soll.

Ja, genau, da hält eine ein Schild hoch: „Habe Arbeit, brauche Geld.“ Über dem Kopf steht „nur noch schaffe, schaffe“, unter dem Schild die Worte „Stress“ sowie „Überlastung“. So ist es nunmal mit Arbeit + Studium.

Getrennt wid dieser Bildbereich von dem nächsten durch das quer in Großbuchstaben hingekritzelte Wort: „MÜÜÜÜDE!“

Der rechte Bildbereich ähnelt sehr stark dem vorherigen Bild: orangefarbener Weg, Drums, Buch, Laptop, Sehenswürdigkeiten. Nur eine im Schneidersitz hockende Figur mit einem großen Ommmmm darüber ist neu dazu gekommen. Außerdem verdeutlichte ich meine misslungene Zeichnung des Schlagzeuges mit „Mein Schlagzeug ist lauter als deins :-p“

Ja, wirklich nicht besonders einfallsreich, ich weiß.

Und was brachte mir diese letzte Ergostunde?

Diese brachte mir persönlich leider nicht viel. Ich fand es jedoch spannend, bei den anderen zu schauen, was sie aufs Blatt brachten. Die eine malte einen Garten und darin ihren Hund, total süß! Ein anderer Teilnehmer faltete das Blatt quer, um früher und ab jetzt klar zu trennen. Meine Sitznachbarin beschrieb ihre Lebensbereiche anhand eines Grundrisses, dessen Wände nun verschoben werden, damit einzelne Zimmer (Bereiche) mehr Platz finden. Auch ein interessanter Gedanke.

Ja, man kann dieses Thema sehr unterschiedlich angehen. Zwar brachte mir die letzte Stunde keine neuen Erkenntnisse, vermutlich weil ich erst vor kurzer Zeit dieses Thema hatte, aber gelangweilt habe ich mich bei der Vielfalt an Ansätzen nicht. Und das ist wiederum positiv.

Ausdruckszentrierte Ergo 2

Weitere zwei Sitzungen dieser kreativen Ergomethode sind nun vorbei. Ich mag die ausdruckszentrierte Ergo nach wie vor.

Hier schrieb ich über meine ersten beiden Sitzungen.

Sitzung Nummer 3

Am 28.04.2023 fand diese ausdruckszentrierte Ergo statt.
Unser Thema: Wir sollten uns vorstellen, wir wären ein Boot. Wie sieht das Boot aus? Ist es groß oder klein? Wo ist es? Auf einem See, Fluss, auf dem Meer? Ist da Ufer zu sehen oder Menschen oder sonstiges?

Tjaaaaaaaaa…
Ich wieder hatte ein richtiges Tief über mehrere Tage. Dementsprechend unterschied sich mein Bild von denen der anderen Teilnehmenden, die eher hell und positiver waren.

Ausdruckszentrierte Ergo: Ich als kleines Ruderboot auf dem weiten Meer.

Ich „Boot“ bin ein kleines Ruderbootchen aus Holz, das bereits angeschlagen ist. In der Wand ist ein Loch, vielleicht ist sogar unten ein Leck. Ich befinde mich mitten auf einem unruhigen Ozean, kein Land in Sicht. Auch keine anderen Schiffe, keine Hilfe, nichts. Ich weiß nicht einmal mehr, wo oben und unten sind, wo das Meer endet und der Himmel beginnt. Zu allem Überfluss habe ich nicht einmal mehr ein Ruder, einen Motor sowieso nicht. Was ganz fies ist: Ich habe das Gefühl, dass obendrein noch Wasser in mein Boot gekippt wird, damit ich schneller untergehe.

Dieses Mal hatten wir eine andere Ergotherapeutin, deren Leitung ich nicht ganz so gut fand. Sie hört sich selbst gerne reden.
Aber die Mitpatienten „hellten“ die düstere Szene auf. Einer machte mich darauf aufmerksam, dass gerade diese kleinen Ruderbootchen sich vielleicht drehen, aber gewöhnlich nicht sinken. Sie sind robuster als angenommen und tauchen immer wieder auf. Zwei meiner Mitpatientinnen würden mich sogar abschleppen und dann schippern wir gemeinsam zu dem hübschen, ruhigen See, auf dem die eine ihr (ebenfalls) Ruderbootchen platziert hatte.

Ausdruckszentrierte Ergo: Nr. 4

05.05.2023: wieder das Thema „Mein Weg“. Ich hatte keine Lust, das gleiche Bild zu malen wie beim ersten Reha“versuch“, als ich aufgrund der Corona-Infektion heimgeschickt wurde. Damals blickte ich zurück, dieses Mal versuchte ich den Blick in die Zukunft.

Ausdruckszentrierte Ergo: Mein Weg (Zukunft)

Mein Weg soll orange sein – leuchtend, fröhlich, hell, möglichst voller Energie. Mit voller Absicht habe ich keine Arbeit hingemalt, denn die nahm in der Vergangenheit zuviel Platz ein.
Stattdessen will ich schreiben, Fantasy und SciFi und was auch immer mir in den Sinn kommt. Ich will reisen, will Städte oder Landstriche / Länder sehen, Kultur genießen… Und ich will endlich lernen, ordentlich das Schlagzeug zu verhauen.

Dass ich wirklich keine Lust habe, mir jetzt den Kopf über die Arbeit zu zerbrechen, das wurde mir beim Malen richtig bewusst.
Ich bezweifele aber, ob dies von denen, die mich hier absolut arbeits- und erwerbsfähig sehe, so begeistert aufgenommen wird. Kann mir eigentlich egal sein, oder?

Alles psychisch bedingt…?

Heute hörte ich mal wieder, dass etwas „psychisch bedingt“ wäre, das ich als „nicht von der Psyche verursacht“ einstufte. Ich schätzte es höchstens als „kann die Psyche beeinflussen oder von ihr verstärkt werden“ ein.
Aber was stimmt denn nun? Besitzen zum Beispiel Allergien oder Krankheiten wie Erkältungen oder gar Krebs psychische Ursachen?

„Allergien sind psychisch bedingt“

Zumindest meinte mein Gesprächsnachbar beim Mittagstisch das. Das fand ich widerum sehr seltsam, denn dann dürfte es doch einige Allergien gar nicht geben. Genauso ist es dann unverständlich, wie jemand auf etwas allergisch reagieren kann, wenn er/sie sich in diesem Moment sehr gut fühlt.

Ein Beispiel: Als Kind spielte ich wahnsinnig gerne mit Schnecken. Ich fand Schnecken klasse, die mich aber bestimmt nicht. Zumindest wenn ich mir vorstelle, dass mich ein Mädchen einfach so mal am Haus hochhebt und ganz woanders hin verfrachtet, stelle ich mir das als Horror vor. So weit dachte ich als Kind jedoch nicht. Und auf die Frage meiner Mutter, ob ich wieder mit Schnecken gespielt habe, antwortete ich meist „nein“. Leider verriet mich immer der Ausschlag an den Händen, den der Schleim der Schnecken verursachte. Dumm gelaufen. War aber kein Grund, nicht auch beim nächsten Schneckenrennen mitzumachen…

Mir ging es gut – weshalb sollte ich also, folge ich der Theorie der psychisch bedingten Allergien, darauf eine Hautreaktion zeigen?

Auf der Homepage my allergy erklärt Frau Dr. med. Winiarski dazu Folgendes:
„Allergien sind keine psychischen Erkrankungen. Sie entstehen vor allem durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems.“
Wobei darauf hingewiesen wird, dass es auch Betroffene gibt, die bei der Vorstellung bereits mit Symptomen ihrer Allergie reagieren. Die Psyche bzw. Stress können natürlich einen Allergieschub beschleunigen oder verstärken.

Auch im Artikel des Stern wird auf den Zusammenhang zwischen Stress und Allergien hingewiesen, jedoch hervorgehoben, dass es weder eine Allergie-Persönlichkeit noch grundsätzlich einen seelischen Hintergrund gibt. Die Psyche kann den Verlauf verschlimmern oder abmildern.

Allergien sind also nicht psychisch bedingt.

Hat Krebs psychische Ursachen?

Das Deutsche Krebsforschungszentrum stellte über 2000 Menschen Fragen zu ihren Überzeugungen zum Thema Krebs.
Fast dreiviertel der Befragten lehnten die Vorstellung ab, dass es eine „Krebspersönlichkeit“ gibt, so wie es früher vermutet wurde. Immerhin. Leider zeigten sich die Leute weniger aufgeklärt, was die Ursache betrifft: 61% waren überzeugt, dass Krebs durch seelische Probleme und Stress verursacht würde. Dafür gibt es jedoch keine wissenschaftliche Belege, also falsch.

Und mit erschlagender Mehrheit waren die Befragten überzeugt, dass eine kämpferische Grundhaltung die Überlebenschancen verbessern würde.
Stimmt aber auch nicht. Jeder muss für sich herausfinden, was beim Kampf gegen den Krebs unterstützt. Funktioniert „good vibes only“ nicht und geht sogar nach hinten los (so wie bei Depressionen), darf ruhig geheult werden.

Dieser Zwang zur Heiterkeit ist ohnehin meiner Meinung nach eher schädlich. Reicht denn nicht bereits die Krankheit? Müssen dazu noch Schuldgefühle kommen, weil keine Sonnenstrahlen aus dem A*** schießen?

Krebs ist nicht psychisch bedingt. Der Patient ist also nicht selbst schuld!

Erkältungen, Herpes, Gürtelrose… psychisch bedingt?

Diese drei Erkrankungen tauchen, zumindest in meinem Umfeld, am häufigsten als „psychisch bedingte“ Krankheiten auf.
Trifft das hier zu oder ebenfalls nicht?

Dr. Tamara Wald geht auf der Homepage Fernarzt einigen Mythen nach. Herpes (Herpes simplex) und Gürtelrose (Herpes zoster) lauern im Körper nach einer Infektion. Während Herpes immer wieder auftreten kann, kommt eine Gürtelrose nur zu Besuch, wenn bereits vorher eine Windpockenerkrankung vorlag und dann in seltenen Fällen später nochmals. Gut nachzulesen auf guertelrose-infektion.de.

Anhaltender Stress bzw. anhaltende psychische Probleme können das Immunsystem schwächen. Das begünstigt einen Ausbruch der bereits im Körper lauernden Viren.
Ein geschwächtes Immunsystem ist gleichzeitig eine Einladung für alle Virenerkrankungen, die es gerade im Umfeld gibt. Daher kann es schon passieren, dass auch eine Erkältung sich nicht lange bitten lässt.

Eines sicher: Die Psyche ist nicht der Verursacher der Erkrankungen, ein geschwächtes Immunsystem aber schon. Letzteres hat aber nicht immer psychische Ursachen – manche Medikamente oder eine gerade überstandene Erkrankung können ebenfalls die Ursache sein.

Fazit

Hobbypsychologie, untermauert durch „Erfahrungen“, Glauben und Überzeugungen, ersetzt keine wissenschaftlichen Belege und eine(n) ordentliche(n) Arzt oder Ärztin.

(Zum Glück, sonst wäre die Sterblichkeit bei depressiv Erkrankten eher bei 100%…)

Ausdruckszentrierte Ergo

Als ich vor einem halben Jahr den ersten Reha-Anlauf nahm, der „dank“ Corona abgebrochen wurde, wunderte ich mich über diese Ergoform. Ausdruckszentrierte Ergo, was sollte das sein? Was macht man da? Bei der Einführung klang es immer noch mysteriös, aber so interessant, dass ich daran teilnehmen wollte. Auch dieses Mal nehme ich daran teil.
Zwei Stunden mit dieser kreativen Ergomethode habe ich bereits hinter mir. Daher erzähle ich etwas von meiner Erfahrung.

Was ist die ausdruckszentrierte Methode?

„Den subjektbezogenen, ausdruckszentrierten Übungen liegen tiefenpsychologisch orientierte Konzepte zu Grunde.“ erklärt das pdf des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten. Mit Hilfe von Farben, Formen und Symbolen sollen Bilder entstehen, die besser als Worte die eigenen Gedanken und das eigene Empfinden zu einem Thema ausdrücken. Die Bilder sind sehr individuell und zeigen manches Mal auch, was einem selbst noch unklar oder nur vage bewusst war.

Jede Stunde gibt die Ergotherapeutin oder der Ergotherapeut ein Thema vor, danach malen alle in der Gruppe etwa 20 Minuten mit Buntstiften, Öl- oder Pastellkreiden auf DIN A3-Bögen das, was ihnen einfällt. Natürlich könnten es auch andere Farben sein usw. Nach der Malphase zeigen sich alle ihre Bilder.

Die eine Therapeutin ließ erst alle anderen mitteilen, was sie mit dem Bild assoziieren, danach die malende Person erzählen, wenn diese wollte.
Die andere Therapeutin ließ die Malenden erzählen und fragte sie, wo sie auf dem Bild wären. Wie es sich dort anfühle. Danach, wie es sich woanders anfühlen würde, wen die Position im Bild eine andere wäre. Sie fragte, was es nicht geben dürfe (Thema war der Wohlfühlort). Nachdem alle ihre Bilder vorgestellt hatten, wünschten wir uns noch gegenseitig etwas („gaben etwas“) aus unseren Bildern bzw. „nahmen“ auch etwas aus anderen Bildern in Gedanken.

Stunde 1 der ausdruckszentrierten Ergo

Das Thema der ersten Stunde war „Mein Lebensgarten“, wobei es um den Wunschlebensgarten ging. Was darf vom bisherigen Garten bleiben und was soll weg? Was darf hinzukommen? Wie soll der Lebensgarten aussehen?

Thema und Bild der ersten Stunde ausdruckszentrierte Reha: mein Lebensgarten

Die einzelnen Gärten sahen sehr unterschiedlich aus: Die einen Bilder zeigten Bäume, andere Blumen oder beides, manche hatten Wiesen, Seen, Weinreben, Häuschen… Manche Bilder waren voll, andere – so wie meines – sogar eher leer.

Da ich an einem Neuanfang stehe, will ich Platz lassen für Dinge, die kommen können. In Ruhe will ich mir einen Überblick verschaffen, gleichzeitig jedoch nicht komplett alles aus meinem Leben werfen. Dafür steht der Baum, der Jahre zum Wachsen benötigte. Das Wasser des Sees steht für das Fließen, für Gefühle, Frische, Entspannung und einfach auch mal auf der Wiese unterm Baum liegen und auf den See schauen. Also einen Halt oder Entspannungspunkt einbauen. Die Büsche im Hintergrund halten manch neugierigen Blick ab, und bitte auch Menschen und Dinge, die ich nicht mehr will.

Stunde 2 der ausdruckszentrierten Ergo

Dieses Mal lautete das Thema „Wohlfühlort“. Natürlich ging mir sofort mein Bett durch den Kopf… Wo fühle ich mich wohl? Wie sieht es dort aus? Was darf sein und was nicht?

Ausdruckszentrierte Ergo, Stunde 2: mein Wohlfühlort

Bett, Tischchen daneben, auf dem Laptop, Tasse und Bücher Platz finden, außerdem sogt sich ein freundlicher Roboter daraum, dass mir weder Tee noch Kaffee ausgehen, erledigt die Hausarbeit usw. Eine Katze dürfte noch da sein, ein Fenster (hab ich irgendwie vergessen), aber kein anderer Mensch. Also für mich klingt das absolut ideal.

Als ich die anderen Bilder sah, wurde mir bewusst, wie klein meine Welt ist oder geworden ist durch meine Depression und das Rückzugsbedürfnis. Natürlich konnten die anderen Teilnehmenden nachvollziehen, dass ein Bett ein absoluter Wohlfühlort ist, manche wollten auch gerne so einen Roboter, aber wohl kaum einer dieses Eingeschänkte. Ich ja dann auch nicht mehr… Ich klaue mir das Wohnmobil von dem anderen Teilnehmer und bringe mein Bett samt Roboter dort unter. Vielleicht kann der Roboter sogar fahren? 😉

Fazit (bis jetzt) zur ausdruckszentrierten Ergo

Es ist also sehr interessant, was die ausdruckszentrierte Ergo zutage fördert oder auch bewusst macht.

Früher wollte ich doch die Welt sehen, weshalb ist nun nur noch einigeln angesagt? Kann ich das kombinieren? So irgendwie mitteloffen-eingeigelt sein?
In meinem Garten wäre zumindest genügend Platz dafür. Ich muss selbst für die notwendige Ruhe und das Fließen sorgen. Mal schauen wie.

Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt, was die nächsten Stunden verdeutlichen werden. Mich bringt die ausdruckszentrierte Ergo zum Nach- und Überdenken, was ich klasse finde.

Früher war alles…

Früher war alles angeblich besser. War es das wirklich? Wie sahen denn der Zusammenhalt aus, die gegenseitige Hilfe, der gegenseitige Respekt usw.?

Früher hielten alle zusammen

Ich weiß nicht, von welchem „früher“ die Rede ist, oder aus wessen Sicht.
Aus meiner Sicht war es bei meinem Früher, als ich in einem Dorf aufwuchs, nicht immer besser. Mein „Baujahr“: 1975.

Richtig, wir bemalten noch die Straße mit Kreide und es kam keine Polizei. Oh ja, wir spielten viel draußen.
Hier sehe ich klare Vorteile gegenüber den Spätergeborenen, die vieles nicht mehr dürfen und es gar nicht kennenlernen, dass draußen überhaupt gespielt werden darf. Ich bin mir auch sicher, dass die Erwachsenen früher von unserem Lärm genauso genervt waren. Vieles wurde mit „Es sind halt Kinder.“ und einem Achselzucken erledigt.

Andererseits lernten bereits wir, dass wir nicht mit Fremden sprechen sollen. „Nimm keine Süßigkeiten von Fremden an!“

Wir lernten, dass Erwachsene Recht haben. Das galt scheinbar auch bei der Grundschullehrerin, die ich in der ersten Klasse hatte, und die ohrfeigte oder den Hintern versohlte. Allgemein erhielten wir zwar nicht die Prügel, die unsere Eltern ertragen mussten, aber dass gar nicht geschlagen wurde? Eher eine Ausnahmeerscheinung.

Zusammenhalt? Bei der Gerüchteküche gab es den.
Eines der Gerüchte im Dorf lautete: „Die ist von der Schule geflogen.“ Seltsam, dass weder meine Eltern, ich oder meine Schule das wussten. Mein Bruder war plötzlich angeblich ein Drogenhändler. Das mag zwar für die Tratschtanten und -onkel amüsant sein, aber in manchen Fällen geht es bereits in Rufmord über und kann den betreffenden Person schaden.

Der Zusammenhalt bestand selbstverständlich gegen alle Fremde, gegen alle, die ausscheren wollten oder anders waren. Neid begünstigte ebenso das Zusammenhalten.
Damit es immer genug Neuigkeiten gab oder gleich klar war, wer hier nicht (mehr) dazugehörte, dafür sorgten die Fenstergucker. Gehe durchs Dorf und beobachte einfach nur die wackelnden Vorhänge. In manchen Dörfern scheint es immer noch so zu sein.

Früher war alles besser – als Frau?

„Wenn der besoffen ist, grabscht er die jungen Mädels an. Vollkommen normal.“
„Stell dich doch nicht so an. Dummer Sprüche sind normal.“
„Wenn die so rumläuft, dann muss sie sich nicht wundern, wenn sie irgendwann vergewaltigt wird.“

Und so weiter… Mein Früher definierte vieles noch als normal, was heute glücklicherweise die Ausnahme ist. Als Teenager und Jugendliche erlebte ich es sehr oft, dass sich irgendwelche Typen im dicht gedrängten Bus an mir rieben. Eklig! Ab und an rutschte mir, natürlich ganz aus Versehen, der Ellenbogen aus. Bei wem hätte ich mich denn auch beschweren können? Außerdem war es mir peinlich. Mir! Dabei lief ich nicht einmal mit einem Minirock herum.

Ein Glück, in meinem Früher wurde mir nicht dir höhere Schulbildung oder eine Ausbildung verwehrt, weil ich „nur ein Mädchen“ bin. Doch in der Oberstufe lernte ich ein Mädchen kennen, das tatsächlich diesen Kampf noch ausfechten musste. Ich brauche auch keinen Mann, der mir erlaubt, dass ich arbeiten gehen darf. 1977 wurde das Gesetz geändert.

Bei all dem Fortschritt der 1970er und 1980er sollten gerade wir Frauen uns klar machen, dass die Gleichberechtigung, die ständigen „selbstverständlichen“ Belästigungen, Schuldzuweisungen etc. in diesen Jahren erst allmählich überdacht wurden.

Was wir heute kennen, ist also noch gar nicht so lange Alltag.
Bei diesem Punkt fällt mein Urteil also so aus: Heute ist es als Frau besser!

Früher wären wir psychisch Erkrankten „Irre“ gewesen

…und würden vielleicht längst nicht mehr leben, weil uns eine der Behandlungsmethoden umgebracht hätte oder, in der NS-Zeit, wir vergast worden wären.

Eine der Behandlungsmethoden war die Lobotomie, in den USA führte Walter Freeman etliche durch, über den Geo kompakt schrieb. Obwohl nicht klar war, wie genau das Gehirn funktionierte, wurde daran herum“operiert“. Kaum vorstellbar, oder? Das war jedoch nicht die einzige kuriose Behandlungsmethode.

Im Phillipshospital in Riedstadt, Kreis Groß-Gerau, ist ein Psychiatrie-Museum und der Artikel in der Welt verspricht zumindest einen interessanten Ausflug. Seit 1535 kümmert man sich dort um psychisch erkrankte Menschen, dementsprechend umfangreich sind die Unterlagen und Instrumente.
Während der NS-Zeit starben viele der Patienten in der Tötungsanstalt Hadamar.

Auch das Landeskrankenhaus Alzey, in dem ich Ende 2021 bis Januar 2022 behandelt wurde, beschäftigt sich mit seiner NS-Vergangenheit. Auf dem Gelände ist ein Mahnmal mit zahlreichen Namen. Der Mord an 453 Menschen, 229 Zwangssterilisationen und die Deportation vieler weiterer alleine dort verdeutlicht, dass in diesem Früher nichts besser war.

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. spricht von mindestens 250.000 Ermordeten und von bis zu 400.000 Zwangssterilisationen.

Mit meiner Depression, die immer wieder auch mit schweren Episoden daherkommt, wäre ich vielleicht kein Euthanasieopfer geworden, weil ich ja immer noch etwas „Kontrolle“ habe. Trotzdem…

Im mittelalterlichen Europa wäre ich vermutlich auf dem Scheiterhaufen gelandet, da die „Wahnsinnigen“ gerne als von Teufel und Dämonen besessene Menschen eingestuft wurden. Diese wurden verbrannt, bevor sie andere anstecken konnten.
Oder der Dämon überspringen kann? Aber ist es dem nicht zu heiß auf einem Scheiterhaufen? Springt er dann nicht einfach zu einem der Umherstehenden? Oder sind Dämonen hitzebeständig? Dann verstehe ich jedoch nicht den Sinn einer Verbrennung. Ich habe null Ahnung von sowas.

So oder so: Das Heute gewinnt einmal mehr.

Heute ist besser als früher

„Früher war alles besser“, das sagten sogar die Leute über das Dritte Reich und den Krieg. Oder über die Nachkriegszeit. Heute jammern viele immer noch mit den gleichen Worten.

Was alles heute zum Beispiel besser ist:

  • Kalter Krieg? Geteiltes Deutschland? Erinnert sich noch jemand?
  • Die Leute sind weniger angriffslustig, zumindest körperlich. Wie oft gab es Schlägereien? Jährlich findet in Bad Kreuznach der Jahrmarkt statt. Ich habe den Eindruck, dass auch dort die Schlägereien nachgelassen haben.
  • Die Statistik der Mordopfer in Deutschland ist gesunken. Allgemein sinkt die Kriminalität. Eine der Studien dazu und des falschen Gefühls betreute Prof. Dr. Thomas Feltes, Professor für Kriminologie.
  • Als Vegetarierin weiß ich, dass heute ein Gastronomiebesuch nicht mehr in Salat oder Pommes endet, weil das Gemüse bis zur Unkenntlichkeit zerkocht wurde.
  • Verlaufen? Autopanne? Überhaupt Hilfe holen? Ist heute einfacher dank mobiler Telefone, GPS etc. Klar, außer da ist ein Funkloch. Die Telefonzellen waren früher nicht überall – und wie oft fehlten im Notfall die Groschen dafür oder das Telefon war defekt?
  • Die Aufmerksamkeit, was eine sexuelle Belästigung oder was Diskriminierung ist. Das war doch früher sowas von „normal“ und die Betroffenen blieben alleine zurück mit ihren Sorgen und negativen Erfahrungen. Hier ist noch viel zu tun, aber wir sind auf einem guten Weg.
  • Auf einem viel zu langsamen Weg: Klimaschutz. Hier muss ich jedoch auch an das Waldsterben in den 1980ern denken oder an die Berichte über den tödlichen Smog 1952 in London.
  • der medizinische Fortschritt
  • Viele Seuchen sind mittlerweile heilbar.
  • all die wissenschaftliche Erkenntnisse, zum Beispiel über das Gehirn
  • Per Internet haben wir mittlerweile Zugang zu einem immensen Wissen.
  • Es ist leichter mit weit entfernten Personen in Kontakt zu bleiben.
  • und und und

…zum Schluss

Wieso wird da ständig verklärt? Blenden wir Menschen so sehr die negativen Erfahrungen aus? Oder sind wir so wenig anpassungsfähig?
Früher war alles anders stimmt ja wohl mehr!

Und was das Beklagen über Internet, Smartphones & co betrifft:
Wie viele Volldeppen bauten damals einen Unfall weil sie mitten während der Fahrt eine Kassette suchten? Wie viele Idioten hätten auch früher genügend Möglichkeiten gefunden, sich wichtig zu tun und ihre Zeit mit sonstwas zu verbringen?

Es ist unsere Entscheidung, wie wir was nutzen und wie wir damit umgehen. Früher und auch heute müssen wir dafür selbst die Verantwortung tragen, das hat sich nicht geändert.

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