Willkommen im Land der Dysthymie und Depression!

Monat: Mai 2023

Impressionen der Reha

Impressionen der Reha: die Celenus Parkklinik in Bad Bergzabern, Aussicht, Zimmer, Schilderwald, Spiele… Eine kleine Fotogalerie.

Impressionen der Klinik und des Zimmers

Die Celenus Parkklinik von außen, wobei man hier einen Teil des Hauptgebäudes sieht sowie des Hauses Sooneck, das neueste Gebäude. Im Haus Sooneck war mein Zimmer mit Balkon, Blick zum Hof und Parkplatz hin.

Mir gefiel es sehr gut, dass einige Hunde dabei waren. Katzen hätten zwar auch mitgedurft, aber die sind ja unabhängiger und teils eher orts- statt personengebunden. Ich weiß auch nicht, ob die Hunde dann noch so entspannt gewesen wären. 😉

Das rechte Foto entstand letztes Jahr, aber alle Zimmer im Haus Sooneck sehen so aus. Sie sind nur teils gespiegelt, also das Bett links, während der Schrank und der Schreibtisch dann rechts sind.

Weitere Fotos des Zimmers, zu dem ein eigenes Badezimmer gehörte. Das Bad haute mich ja bereits letztes Jahr um: viel größer als mein Bad zuhause. Die Dusche ist gigantisch, außerdem liebte ich die Regendusche, wenn man vom normalen Duschkopf umschaltete. Und ja, der Sessel samt Hocker in knallorange gefiel mir auch.

Verzockt und verguckt

Letztes Jahr spielten wir viel Uno und ich versuchte mich (leidlich…) in Billard. Dieses Mal war ebenfalls spielen angesagt. Wir zockten gegeneinander Second Chance, Ligretto und Skip-Bo, aber auch miteinander The Crew und Team3. Witzig, außer Rollenspiele kannte ich noch keine kooperativen Spiele.

Und der Dartpfeil? Nun, der soll mein absolut außergewöhnliches Können beweisen. *hüstel*
Beim Verfehlen der Dartscheibe schaffte ich es zumindest zielsicher den Pfeil zu versenken. Leider gab es dafür keine Punkte.

Na, Blindschleiche im linken Bild entdeckt?
Im rechten Bild sieht man die Entenmama im Schwanenweiher (wo keine Schwäne sind) mit ihren fünf Küken. Es waren mal einige mehr.

Ich bin absolut davon überzeugt, dass diese Schilder eine Art Aufgabe aus der Ergo sind, sowas wie „Auf amüsante Art das Hirn fit halten“.

Das linke ist eindeutig mein Lieblingsschild.

Das war’s mit meinen Impressionen der Reha. Einen Erfahrungsbericht gibt es hier: Erfahrungsbericht.

Die letzte Ergostunde

Irgendwie bin ich von meinem Aufenthalt in Alzey verwöhnt, was die Ergotherapie betrifft. In der Reha durfte ich unter dem Punkt „Leistungsprofil“ werkeln, malen war nicht erlaubt, die Arbeit mit Ton nicht möglich. Vor einem halben Jahr war der Ofen defekt, dieses Mal wurde Strom gespart. Außerdem waren das sechs Stunden (die vor einem halben Jahr wurden eingerechnet!), was mich richtig enttäuschte. Viel zu schnell fand demnach die letzte Stunde statt.

Mein zweites Ergoangebot war die „Ausdruckszentrierte Ergotherapie„, doch auch dies waren fünf Stunden. Bei mir, bei anderen maximal vier, da sie die ganze Masse an Einführungsveranstaltungen besuchen „durften“. Was bin ich froh, dass ich das nicht nochmal hatte! Ich fand die erste Woche, als ein Vortrag und eine Stunde Sitzen nach der anderen stattfand, total schrecklich.

Insgesamt war ich dieses Mal sechs Wochen in Bad Bergzabern, fünf Wochen + eine Woche Verlängerung, macht pro Woche nicht einmal zwei Stunden Ergo. Wenn ich das mit dem Sportangebot vergleiche…
Nun gut, dazu mehr unter meinen Erfahrungen zur Beruflichen Reha. Jetzt geht es erst einmal nur um meine letzte Ergostunde.

Die allerletzte Ergostunde

Diese Stunde war glücklicherweise bei einer anderen Therapeutin als bei der, die sich so wahnsinnig gerne selbst hört. Meiner Meinung nach diejenige, die in der Mitte liegt – die beste und sympathischste hatte ich nur ein einziges Mal (und halt das eine Mal vor einem halben Jahr).

Im Grunde war es das gleiche Thema wie beim Lebensgarten, nur sprach diese Therapeutin von einem Haus oder Gefüge oder wie auch immer. Also entschied ich mich erneut zu einer anderen Herangehensweise, wobei sich meine Lust in Grenzen hielt. Doppelte Themen sind nunmal doof, selbst wenn es die letzte Ergostunde ist.

Letzte Ergostunde: statt Lebensgarten eine Art Zusammenfassung von was war und was sein soll.

Ja, genau, da hält eine ein Schild hoch: „Habe Arbeit, brauche Geld.“ Über dem Kopf steht „nur noch schaffe, schaffe“, unter dem Schild die Worte „Stress“ sowie „Überlastung“. So ist es nunmal mit Arbeit + Studium.

Getrennt wid dieser Bildbereich von dem nächsten durch das quer in Großbuchstaben hingekritzelte Wort: „MÜÜÜÜDE!“

Der rechte Bildbereich ähnelt sehr stark dem vorherigen Bild: orangefarbener Weg, Drums, Buch, Laptop, Sehenswürdigkeiten. Nur eine im Schneidersitz hockende Figur mit einem großen Ommmmm darüber ist neu dazu gekommen. Außerdem verdeutlichte ich meine misslungene Zeichnung des Schlagzeuges mit „Mein Schlagzeug ist lauter als deins :-p“

Ja, wirklich nicht besonders einfallsreich, ich weiß.

Und was brachte mir diese letzte Ergostunde?

Diese brachte mir persönlich leider nicht viel. Ich fand es jedoch spannend, bei den anderen zu schauen, was sie aufs Blatt brachten. Die eine malte einen Garten und darin ihren Hund, total süß! Ein anderer Teilnehmer faltete das Blatt quer, um früher und ab jetzt klar zu trennen. Meine Sitznachbarin beschrieb ihre Lebensbereiche anhand eines Grundrisses, dessen Wände nun verschoben werden, damit einzelne Zimmer (Bereiche) mehr Platz finden. Auch ein interessanter Gedanke.

Ja, man kann dieses Thema sehr unterschiedlich angehen. Zwar brachte mir die letzte Stunde keine neuen Erkenntnisse, vermutlich weil ich erst vor kurzer Zeit dieses Thema hatte, aber gelangweilt habe ich mich bei der Vielfalt an Ansätzen nicht. Und das ist wiederum positiv.

Ausdruckszentrierte Ergo 2

Weitere zwei Sitzungen dieser kreativen Ergomethode sind nun vorbei. Ich mag die ausdruckszentrierte Ergo nach wie vor.

Hier schrieb ich über meine ersten beiden Sitzungen.

Sitzung Nummer 3

Am 28.04.2023 fand diese ausdruckszentrierte Ergo statt.
Unser Thema: Wir sollten uns vorstellen, wir wären ein Boot. Wie sieht das Boot aus? Ist es groß oder klein? Wo ist es? Auf einem See, Fluss, auf dem Meer? Ist da Ufer zu sehen oder Menschen oder sonstiges?

Tjaaaaaaaaa…
Ich wieder hatte ein richtiges Tief über mehrere Tage. Dementsprechend unterschied sich mein Bild von denen der anderen Teilnehmenden, die eher hell und positiver waren.

Ausdruckszentrierte Ergo: Ich als kleines Ruderboot auf dem weiten Meer.

Ich „Boot“ bin ein kleines Ruderbootchen aus Holz, das bereits angeschlagen ist. In der Wand ist ein Loch, vielleicht ist sogar unten ein Leck. Ich befinde mich mitten auf einem unruhigen Ozean, kein Land in Sicht. Auch keine anderen Schiffe, keine Hilfe, nichts. Ich weiß nicht einmal mehr, wo oben und unten sind, wo das Meer endet und der Himmel beginnt. Zu allem Überfluss habe ich nicht einmal mehr ein Ruder, einen Motor sowieso nicht. Was ganz fies ist: Ich habe das Gefühl, dass obendrein noch Wasser in mein Boot gekippt wird, damit ich schneller untergehe.

Dieses Mal hatten wir eine andere Ergotherapeutin, deren Leitung ich nicht ganz so gut fand. Sie hört sich selbst gerne reden.
Aber die Mitpatienten „hellten“ die düstere Szene auf. Einer machte mich darauf aufmerksam, dass gerade diese kleinen Ruderbootchen sich vielleicht drehen, aber gewöhnlich nicht sinken. Sie sind robuster als angenommen und tauchen immer wieder auf. Zwei meiner Mitpatientinnen würden mich sogar abschleppen und dann schippern wir gemeinsam zu dem hübschen, ruhigen See, auf dem die eine ihr (ebenfalls) Ruderbootchen platziert hatte.

Ausdruckszentrierte Ergo: Nr. 4

05.05.2023: wieder das Thema „Mein Weg“. Ich hatte keine Lust, das gleiche Bild zu malen wie beim ersten Reha“versuch“, als ich aufgrund der Corona-Infektion heimgeschickt wurde. Damals blickte ich zurück, dieses Mal versuchte ich den Blick in die Zukunft.

Ausdruckszentrierte Ergo: Mein Weg (Zukunft)

Mein Weg soll orange sein – leuchtend, fröhlich, hell, möglichst voller Energie. Mit voller Absicht habe ich keine Arbeit hingemalt, denn die nahm in der Vergangenheit zuviel Platz ein.
Stattdessen will ich schreiben, Fantasy und SciFi und was auch immer mir in den Sinn kommt. Ich will reisen, will Städte oder Landstriche / Länder sehen, Kultur genießen… Und ich will endlich lernen, ordentlich das Schlagzeug zu verhauen.

Dass ich wirklich keine Lust habe, mir jetzt den Kopf über die Arbeit zu zerbrechen, das wurde mir beim Malen richtig bewusst.
Ich bezweifele aber, ob dies von denen, die mich hier absolut arbeits- und erwerbsfähig sehe, so begeistert aufgenommen wird. Kann mir eigentlich egal sein, oder?

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